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Qom: Tourismus hat erreicht, woran die Politik gescheitert ist
06/01/2006

 

Bericht und Fotos von Walid Abdul-Amir Alwan

Ich packte meine Koffer, bereit die heiligen Orte in Qom zu besuchen und besorgt wie ich als Iraker von den Menschen empfangen würde, die stark unter dem achtjنhrigen Iran-Irak Krieg mit mehr als eine Million Opfer gelitten haben. Einige Probleme aus diesem Konflikt sind bedauerlicher Weise immer noch ungelِst.

 

Meine ganzen ؤngste und Bedenken verflogen nach der Ankunft in der Grenzstadt Mahran, in der ich wie jeder andere Besucher offen und wohlwollend empfangen wurde. Viele Iraker besuchen den Iran trotz des abgekühlten Klimas. Der Iraner zeigten ihr Entgegenkommen bei der Einreise: Iraker müssen lediglich ein Versicherungsdokument für den Fall eines Unfalls ausfüllen. Auf dem Weg nach Mahran sahen wir die ـberreste von der Schlacht um die Stadt in Form von vielen irakischen Militنrfahrzeugen am Straكenrand. Die meisten Stنdte, durch die wir fuhren, zeigten groكe Portraits von Führern und Gelehrten, den Opfern dieses tragischen Krieges.

 

Die StraÙƒe nach Qom

Qom war noch 732 km entfernt. Das mehrheitlich kurdische Kermānschāh im Westen Irans liegt etwa 270 km von der Grenze entfernt. Wir fuhren durch Berge und Tunnel auf einer StraÙƒe, die mit Moscheen, Toiletten, GaststÙ†tten, GeschÙ†ften etc. ganz auf die Bedürfnissen der Reisenden ausgerichtet ist. Der Wüstenabschnitt zwischen der Hauptstadt Teheran und Qom führt über einen Salzsee. Uns wurde berichtet, dass hier die SAVAK (die Geheimpolizei des Schahs) die Kِrper ihrer unglückseligen Opfer verschwinden lieÙƒ.

 

Die historische Bedeutung der Stadt

Die Stadt erhielt ihre Bedeutung durch die Ruhestنtte Fatimas, die Tochter von Moussa Al-Kadhim, dem 7. Imam nach schiitischem Glauben. Ihr Bruder, Ali Al-Ridha der 8. Imam, liegt in Mashad 912 Kilometer von Qom entfernt begraben. Die Geschichte dieser Stadt reicht in die Zeit von Kisra Anoshirawan noch vor der Eroberung durch die Muslime zurück. Das kleine Dorf wurde ursprünglich Kam genannt, was schlicht "klein" bedeutet. Nach der muslimischen Eroberung wurde der Name zu Qom arabisiert. Die Ashariten siedelten dort im Jahr 49 n.H. (nach der Hidschra) und brachten eindrucksvolle Bauten und Entwicklungen hervor. Man findet hier noch einige Familien mit dem Namen Al-Ashari.

 

Qom heute

Die Provinz 125 Kilometer südlich von Tehran ist mit nur knapp einer Mio. Einwohnern eine der kleinsten Provinzen des Irans. Dennoch wird sie nach Mashad als zweitheiligste Stadt verehrt, weil hier Fatima, auch 'Al-Maasouma' oder 'Maasoumat Qom' (die Unfehlbare) genannt, beigesetzt wurde. Qom ist eine Stadt der islamischen Theologie. Hier haben die berühmtesten Religionsschulen Hawzate Al-Ilmiyah ihren Sitz, die von bekannten Gelehrten - den Maradschia - geleitet werden. Der Staat hat keinerlei Macht über diese Institutionen, die eine Hauptrolle beim Sturz des Schahs spielten.

 

Das Haram Mausoleum

Historiker stellten fest, dass Fatima die Unfehlbare im Jahr 201 n.H. von Medina nach Persien reiste, um ihren Bruder den Imam Ali Moussa Al-Ridha zu besuchen, der in der Stadt Tus im heutigen Mashad lebte. Sie verstarb auf dem Weg in die Vororten von Qom und wurde dort begraben. In der Folge wurde ihre Grabstنtte zum Friedhof und heutigen Zentrum von Qom umgewandelt, in dem danach Tausende Gelehrte, geistige Führer und Sultane begraben wurden.

 

Aus historischen Aufzeichnungen weiÙƒ man, dass das Mausoleum von Mashad zuerst kaum mehr als ein kleiner Verschlag gewesen war, der vom Gouverneur der Stadt Moussa Ben Khazraj Al-Ashari errichtet wurde. Heute befindet sich dort eine gigantische goldene Kuppel, die von Minaretten umgeben wird. Im Lauf der Zeit wurde Mashad Zeuge vieler Entwicklungen. Das Mausoleum zÙ†hlt zu den Vorzeigebeispielen muslimischer Architektur. Auf der FlÙ†che von ungefÙ†hr 14.000 qm befinden sich eine Halle, Gehwege und drei Esplanaden. Mit den drei Moscheen Al-Tabatabai, Balasir und der groÙƒen Moschee mit 11.000 qm betrÙ†gt die FlÙ†che sogar 25.000 qm.

 

Am Eingang der Stadt befinden sich zwei Minarette. Sie umrahmen eine hell glنnzende Kuppel, die eine mit Gold verzierte Grabstنtte in der Grِكe von 5,25 m x 4,37 m überdacht.

 

Das Mausoleum wird von mehreren Hallen umgeben. Die nِrdliche mit Gold verzierte Halle, die Halle des Goldes, hat zwei Minarette und das so genannte Tor des Goldes. Im Osten findet man eine mit hunderten Spiegeln verzierte Halle. Sie wird über einen Korridor mit der heiligen Grabstنtte verbunden. Auf einem der überragenden Minarette steht geschrieben: "Nichts ist mِglich ohne die Unterstützung Gottes", auf dem anderen "Dank sei Gott, Lob sei Gott, es gibt keinen Gott auكer Gott und Gott ist groك".

 

Diesen Schrein zu besuchen ist eine einzigartige Erfahrung: Neben der spirituellen und friedlichen Atmosphنre beeindruckt die Schِnheit des Platzes mit den Minaretten, die in den Himmel reichen, den Lichtreflexen von der spiegelverzierten Halle, den frei fliegenden Tauben und den Fontنnen, die die Wasserbecken füllen.

 

Neben dem heiligen Platz befindet sich das Museum des Mausoleums: Zwei Etagen mit seltenen Geschenken und unschنtzbar wertvollen Objekten, die als Opfergaben über die Jahre gesammelt wurden. Unter den Schنtzen ist eine Urfassung des Korans, die im zweiten Jahrhundert nach der Hidschra geschrieben wurde.

 

Die Stadt des Wissens und der Gelehrten

Aufgrund der neuen Machthaber entwickelte sich die Stadt und blühte auf: Es wurde zum religiِsen Zentrum für bedeutende religiِse Gelehrte und ihre Lehren mit mehr als 60.000 Studenten und Islamwissenschaftlern und mehr als fünfzig religiِsen Schulen. Zusنtzlich zur Hawza Al-Ilmiya gibt es ein Internationales Zentrum Islamischer Studien, das fast 10.000 nicht-iranische Studenten aus mehr als 90 Lنndern beherbergt.

 

Die Studien sind nicht nur Mنnnern vorbehalten. Mehr als 15.000 Studentinnen sind in für sie reservierten Schulen eingeschrieben.

 

Die Al-Faydiyahschule

Für Besucher von Qom ist es obligatorisch die Al-Faydiyah-Schule zu besuchen, die als eine der berühmtesten wissenschaftlichen Einrichtungen in der Welt angesehen werden kann - von ihr ging die iranische Revolution aus. Der Raum, in dem Imam Khomeini studierte, wurde bewahrt und zieht tausende Besucher an. Die Entstehung der Schule geht auf die Mitte des 6. Jahrhunderts nach der Hidschra zurück.

 

Es gibt vier Hallen auf zwei Etagen. Das Erdgeschoك umfasst 40 Rنume, deren Konstruktion in die Qajari ؤra zurückreicht. Der zweite Stock hat die gleiche Anzahl von Rنumen. Diese Schule ist mit der Grabesmoschee Fatimas durch eine Esplanade verbunden. Ein Treppenhaus führt zu einer Mosche mit einem herrlichen Schulhof.

 

Der südِstliche Teil der Stadt Qom wird von der Jamkaran Mosche aus dem Jahr 393 n. H. überragt. Die Einwohner der Stadt glauben, dass sie auf das Geheiك von Imam Mahdi, den letzten der 12 Imame, errichtet wurde. Sie wird von tausenden Besuchern und Pilgern aufgesucht, um zu beten und gesegnet zu werden. Die meisten Glنubigen kommen Dienstags, um für die Erscheinung von Imam Al-Hodscha Al-Montadar (dem erwarteten Imam) zu beten.

 

Qom, die Stadt

Am letzten Tag im Ramadan erreichten wir unsere letzte Station gegenüber der Grabesmoschee Fatimas in Qom. Es war 2 Uhr 50 am Morgen und wir waren erstaunt, die Stadt voller Leben vorzufinden. Eine Unterkunft zu finden, fiel nicht schwer. Die Stadt ist darauf vorbereitet, Gنste in beliebiger Anzahl unterzubringen und Gebنude speziell für die Gنste herzurichten: So diente die Azinabyah Mosche dazu, die irakischen Gنste für fünf Tage kostenlos unterzubringen. Sie lag gegenüber der Grabmoschee im Stadtteil Kaderkhan, dessen Einwohner zu groكen Teilen aus dem Irak stammten und wنhrend der Siebziger und Achtziger Jahre gezwungen waren, ihr Land zu verlassen. Wenn man durch den Stadtteil lنuft, fühlt man sich wie im Irak: Sprache, angebotene Gerichte und die meisten Gنste stammen aus dem Irak.

 

Die Stadt hat drei Gesichter: Die Altstadt rund um die Grabesmoschee mit den schmalen Gassen und verzierten Hنusern, die moderne Stadt mit den groكen Prachtstraكen, Stahlbetongebنuden, Gaststنtten und Hotels und die neueste Stadterweiterung aus der Zeit nach der Revolution mit Wohnbezirken, Supermنrkten und den Büros internationaler Firmen.

 

Hunderte Schüler der religiِsen Lehren mit ihrer weiten Kleidung und den schwarzen Turbanen - sie werden als Nachkommen des Propheten als Meister bezeichnet - bevِlkern zusammen mit den gewِhnlichen Leuten in weiكen Turbanen die Straكen von Qom. Es gibt auch viele Frauen, die die Grabesmoschee besuchen, in den Souks einkaufen oder zum Freitagsgebet in den Hof des Mausoleums kommen, in dem die linke Seite für sie reserviert ist.

 

Trotz der frommen AtmosphÙ†re in der Stadt, genieÙƒen die Frauen groÙƒe Freiheiten. Man sieht sie in Gruppen durch die StraÙƒen spazieren. Es ist ein gewohntes Bild, neben den weiblichen Gelehrten in der Stadt Frauen mit ihrem Ehemann und den Kindern auf ZweirÙ†dern zu sehen.

 

Stadt der Kultur

Qom ist auch die Stadt gut geführter ِffentlicher Bibliotheken und Buchhandlungen. Es gibt sogar spezielle Büchersouks, die einer dauerhaften Buchmesse gleichen. Die meisten Bücher sind auf persisch, doch auch die bekanntesten arabischen Titel über Religionsthemen, die Deutung und den Glauben sind erhنltlich.

 

Die berühmteste Bibliothek, Al-Marashi Al-Nadschafi, beschنftigt 160 Mitarbeiter, hat mehr als zwei Millionen Manuskripte und gedruckte Bücher vorrنtig und ist mit neuester Technik und entsprechendem Service ausgestattet. Der Gründer war ein berühmter Wissenschaftler, der 1990 starb und nach seinem letzten Willen im Eingang begraben ist: "Begraben Sie mich am Eingang der Bibliothek, damit die Forscher des Islams über mein Grab gehen kِnnen".

 

Qom ist die Verlagsstadt des Irans. Hier werden schِne, günstige Bücher in verschiedenen Sprachen, wie auch Handschriften von fachkundigen Einrichtungen herausgegeben.

 

Sehenswürdigkeiten

Eine des bedeutendsten religiِsen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist ohne Zweifel Bayt Al-Noor (das Haus des Lichtes). Es ist das Haus, in dem Fatima die Unfehlbare bis zu ihrem Tod lebte. Tausende Besucher zieht es in das Haus von Imam Khomeini, das auf der Maalam Strasse liegt und auch in die Al-Aadham Moschee (die groكe Mosche). Sie liegt neben der Grabmoschee, besitzt vier Hallen, drei groكe hohe schِn verzierte Rنume und eine Kuppel. Auf der Nordseite befindet sich ein Glockenturm mit einer schِnen von vier Seiten sichtbaren Uhr.

 

Der Souk auf der Nordseite besteht aus 20 Geschنften im Erdgeschoك und 12 in der zweiten Etage. Er war früher mit schِnen Türen und Fenstern verziert, von denen noch einzelne erhalten sind.

 

Qom ist eine einzigartige heilige Stadt und eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in der muslimischen Welt. Trotz der aufgewühlten Geschichte der Lنnder heiكt sie alle Muslime unabhنngig von ihrer Herkunft Willkommen. Religiِser Tourismus hat erreicht, woran die Politik gescheitert ist: Die Vereinigung der muslimischen Glaubensgemeinschaft und die Umsetzung des Gebots des Propheten, dass jeder Muslim Bruder jedes Muslimen ist.

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