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Issue 32

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Tourisme Islamique Perspectives
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Tourismus mit eingeschrÙ†nktem Budget

In der letzten Ausgabe beschäftigte ich mich mit Reisen in den Weltraum: Neue Perspektiven für die Wohlbetuchten. Doch wie sieht es bei den Touristen mit eingeschränkten Mitteln aus - immerhin 99 Prozent der Weltbevölkerung?

Sind Sie schon einmal über ein Tourismusgebiet geflogen? Die unterschiedlich genutzten Flächen kommen mir wie ein eigener Kosmos voller Planeten und Galaxien vor. Dieser Artikel widmet sich, ganz im Gegensatz zum letzten, der Entwicklung neuer Formen des Tourismus für Ältere, Behinderte oder Arbeitslose und geht auf deren Bedürfnisse im Bezug auf eingeschränkte Mittel ein.

Es gibt bereits die verschiedensten Urlaubs- und Tourismusarten und dennoch werden immer neue Wege gefunden, um den Menschen Freizeit und Erholung von der Arbeit zu ermöglichen. Tourismus ermöglicht kulturellen Austausch und führt zu Kommunikation und Verständnis zwischen den Menschen, ob sie in der gleichen Stadt, dem gleichen Land oder in benachbarten Staaten leben. Heutzutage ist Tourismus genau wie Essen, Wohnen, Ausbildung und medizinische Versorgung zu einem menschlichen Bedürfnis geworden.

Der Tourismus lässt sich in mindestens sechs Haupttypen mit vielen Varianten unterteilen: Freizeittourismus mit Unterhaltungsfunktion, spiritueller Tourismus, Medizintourismus, Kulturtourismus, Dienst- und Geschäftsreisen und Umwelttourismus. Wenn wir wirklich an gesellschaftliche Gerechtigkeit glauben, muss Tourismus für Menschen mit eingeschränktem Einkommen den Standards des konventionellen Tourismus entsprechen. Dazu müssen effiziente organisatorische und institutionelle Strukturen existieren:

Tourismusarten:

·  Sozialtourismus

"Sozialtourismus" bedeutet Armen und gesellschaftlich isolierten Familien Urlaub zu ermöglichen. Der Begriff ist in Europa entwickelt worden. Frankreich ist auf diesem Gebiet am weitesten fortgeschritten. "Sozialtourismus" gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen: Der Arbeitgeber oder der Staat kann Angestellte mit Hilfe von Urlaubseinrichtungen subventionieren, staatliche Unterstützungen bewilligen oder Bezugsscheine ausgeben. In Frankreich z. B. haben alle, deren zu versteuerndes Einkommen unterhalb einer bestimmten Grenze liegt je nach Bedürftigkeit ein Anrecht auf Bezugsscheine, mit denen Zug-, Flugzeug- oder Schiffsreisen bezahlt werden können. Zudem werden sie in 135.000 verschiedenen Freizeit- und Urlaubszentren als Zahlungsmittel akzeptiert. Polen steht vor der Umsetzung eines ähnlichen Systems. Die Bezugsscheine sollen dabei jedoch nur im Land ausgegeben werden können, um den Inlandstourismus zu fördern.

Gibt es in Europa tatsächlich einen Bedarf für "Sozialtourismus"? Ist Tourismus Luxus? Und wie sind solche Programme im Bezug auf Entwicklungsländer einzuordnen? In der Tat ist Sozialtourismus eine Antwort auf drängende Bedürfnisse, die heute noch existieren. Ein Blick in die Statistik liefert entsprechende Belege. In Großbritannien hat mehr als ein Drittel der Bevölkerung nicht die Mittel, um einen Urlaub zu finanzieren. 2002 waren 20% der Familien mit beiden Elternteilen und beinahe 60% der Alleinerziehenden finanziell nicht in der Lage einmal im Jahr in Urlaub zu fahren.

Wenn das die Fakten in den Industrienationen sind, wie sieht es dann erst in den Entwicklungsländern aus? Ob klein oder groß, Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Bevölkerung muss das oberste Ziel aller Staaten sein, um eine stabile Gesellschaft zu schaffen.

·  Familienurlaub

Der Familienurlaub und "Sozialtourismus" stehen in einem engen Zusammenhang, sollten aber getrennt voneinander betrachtet werden, denn sie unterscheiden sich in ihrer Zusammenstellung, Kultur, ihrem Alter und Einkommen. Für die Entwicklung von Projekten müssen andere Faktoren in Erwägung gezogen werden. Konzepte müssen bspw. das Alter der Kinder berücksichtigen und ob es sich um Familien von Alleinerziehenden, Alleinverdienenden oder Rentnern handelt.

Dieser Sachverhalt führt zu zwei wesentlichen Schlussfolgerungen: Das Verständnis für die Bedürfnisse von Familien ermöglicht es zum einen, in Abhängigkeit von ihrem Hintergrund geeignete Angebote erstellen zu können. Die Bedürfnisse von Älteren und Rentnern unterscheiden sich grundlegend von denen von Familien mit Kindern. Auch wenn beide Gruppen nur über ein eingeschränktes Einkommen verfügen, benötigen sie ganz unterschiedliche Angebote. So stehen z. B. für Ältere eher Ruhe und Erholung im Vordergrund. Zum anderen wird deutlich, dass geeignete Urlaubsangebote und -einrichtungen zu schaffen sind, um diese Familien zu unterstützen. Das kann nur geschehen, wenn die Gesellschaft bereit ist sich einzubringen und viele Institutionen sich in diesem Feld betätigen, statt es ausschließlich dem Staat zu überlassen. Großbritannien ist in dieser Hinsicht ein Vorreiter mit vielen ehrenamtlich tätigen Menschen, Verbänden und Stiftungen.

·  Tourismus für Menschen mit Behinderung

Auch wenn jeden eine physische oder geistige Behinderung treffen kann, ist die Situation für Menschen mit Behinderung ohne ausreichende finanzielle Mittel ungleich schwieriger. Tourismus für Menschen mit Behinderung umfasst ein sehr weit reichendes und komplexes Thema und bedarf einer gesonderten Betrachtung, der ich mich in der nächsten Ausgabe widmen werde. Die Vielfalt der davon betroffenen Menschen, Institutionen, Gesetze und Bestimmungen, die Situation im Elternhaus, in der Arbeitswelt und die von Land zu Land verschiedenen Bestimmungen zum Schutz behinderter Menschen erschweren eine einfache Betrachtung. Informationsbroschüren, Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr, medizinische Versorgung, Art und Grad der Behinderung und die Toleranz der Gesellschaft gegenüber Behinderten sind weiterführende Aspekte. In Großbritannien veröffentlicht z. B. die Staatliche Gesellschaft für Autisten jährliche Broschüren zum Thema "Urlaub und Behinderung" und es gibt die "I Count" Karte, die einen Menschen mit Behinderung ausweist und ihm zu ermäßigten Preisen den Zugang zu Freizeiteinrichtungen ermöglicht.

·  Alternative Möglichkeiten

Die Suche nach Urlaubsangeboten außerhalb der Saison, bei Unterbelegung oder zu Zeiten politischer Krisen oder nach Naturkatastrophen und die Nutzung von Angeboten im Internet kann bis zu 50 Prozent ersparen. Dies ermöglicht es auch mit eingeschränktem Einkommen in Urlaub fahren zu können, so wie es die Iraker auf Reisen nach Syrien oder Libanon tun. Drei Nächte in Fünfsternehotels in Ostbeirut kosten sie nur 100 Dollar. Die Ironie ist, dass die schlechten Umstände dort Armen Urlaubsmöglichkeiten eröffnen, von denen sie nicht einmal geträumt hätten. Wenn es dem Land wirtschaftlich gut ginge und es keine Sicherheitsprobleme hätte, könnten Hotels und Reisebüros nie ihre Dienste zu solch niedrigen Preisen anbieten.

·  Camping Tourismus

Die Freiheit und das einfache Leben beim Campen haben ihren Reiz für alle gesellschaftlichen Gruppen. Man kann diese Art des Tourismus fördern, indem landschaftlich attraktive Plätze zur Verfügung gestellt werden, die mit den notwendigsten Dingen ausgestattet werden: Elektrizität, Wasser, Toiletten und Duschen. Die Kosten für eine solche Unterkunft sind sehr gering.

Sponsoren

Internationale Versammlungen wie die UN-Konvention unterstützen unter Bezug auf die Rechte der Kinder und der Menschenrechtserklärung indirekt die Sichtweise, dass Freizeit und Erholung ein gesellschaftliches Recht darstellen. Die einzelnen Länder unterscheiden sich in dem Maß, in dem sie Tourismus fördern. Weltweit ist ein zunehmendes Bewusstsein über die Thematik zu beobachten. In Großbritannien zählt die Möglichkeit einmal im Jahr eine Urlaubsreise zu unternehmen als Kriterium für Armut. Die "Rechte der Kinder" aus dem Jahr 2004 betonen, dass Freizeit, die mit Tourismus verbunden ist, wesentlich zu Gesundheit und Entwicklung beitragen.

Diese Unerteilung nach Tourismusformen eröffnet einen weit reichenden Horizont für jene, die an der Entwicklung der neuen Tourismusformen Teil haben wollen: Verbände, Wohltätigkeitsorganisationen, Behörden, NGOs und ehrenamtlich Tätige.

Erwarteter Nutzen aus den unterschiedlichen Tourismusarten

Der Nutzen des Tourismus ist für Individuen, Familien, Umwelt und Wirtschaft sehr wichtig. Experten und Entscheidungsträger gehen davon aus, dass Freizeit und Tourismus eine positive Wirkung auf Menschen mit beschränktem Einkommen hat, Entspannung, Stressabbau, die Verbesserung sozialer Verhaltensmuster, die Erweiterung des geistigen und kulturellen Horizonts, die Stärkung des Selbstbewusstseins und bessere berufliche Perspektiven bewirkt. Eine Stärkung des Inlandstourismus fördert zudem die Entwicklung der Infrastruktur und trägt insgesamt zur Wirtschaftsentwicklung des Landes bei.

Abschließend muss ich der Family Holidays Association (www.familyholidayassociation.org.uk) und der National Autistic Society (www.autism.org.uk) für die Bereitstellung wesentlicher Informationen danken, ohne die der Artikel nicht zu Stande gekommen wäre. Schließlich will ich die Leser an den Leitgedanken erinnern:  "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst."

Möge Gott uns erfolgreich leiten

A. S. Shakiry

Le dos pour dpasser

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