Tourismus und IdentitÙ†t: das Dezimieren alten Sicherheitsdenkens
Derzeit gibt es eine wachsende Tendenz zu mehr Mobilität und weltweitem Austausch. Dies wird im Allgemeinen „Globalisierung" genannt und führt zur Gleichschaltung von Identitäten, zur Auflösung nationaler Grenzen und zur Entstehung von multikulturellen Gemeinschaften. Aber es gibt einen Widerstand gegen diesen Trend, einen, der versucht, die alten Verhältnisse zu konsolidieren.
Jede Veränderung bringt Ungewissheit, die so lange dauert, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat, das als Normalzustand akzeptiert wird. Der wichtige Punkt ist die Einstellung, mit der die Veränderung betrachtet wird. Ist sie negativ oder von positivem Geist und von Zuversicht?
In den Entwicklungsländern ist der Einfluss von Religion und Nationalismus so stark, dass viele befürchten, das Nachlassen dieser Bindungen bedrohe ihre Existenz und ihr Überleben. Aber auch in den entwickelten Ländern gibt es reaktionäre Mächte, die das Ende ihrer Identität und Kultur fürchten.
Die Welt wird kleiner werden. Nationen und Kulturen werden in einer beispiellosen Weise miteinander vermengt. Die alte Sicherheit verschwindet und Vorstellungen von „Identität" definieren sich neu. Das wirkt verwirrend, unter einem scheint der Boden wegzubrechen, aber es wird sich entwickeln. Mit weniger Ablehnung und mehr Offenheit für neue Wege kann auch das Neue wachsen und Sicherheit bringen.
Der Tourismus könnte dabei eine Rolle spielen. Im Europa des sechzehnten Jahrhunderts kannte man keine anderen Religionen und moralischen Vorstellungen. Erst als man in neue Welten aufbrach, begann man vieles zu hinterfragen. Die heutige Vereinigungsbewegung kann nach der der kolonialen Ära als ein weiterer Wendepunkt in der Geschichte Europa verstanden werden. Multikulturalismus war das Endergebnis der letzten Ära. Und diese wird jetzt von Millionen Menschen in Europa und Nordamerika geschätzt.
Trotz des globalen Reiseverkehrs gibt es die reaktiven Mächte, die sich vergeblich bemühen, an der alten Welt festzuhalten, und die neue Ideen nicht erkennen wollen. Sie sehen dies bei Touristen, die ihren Gastländern, deren Bewohnern, Kulturen und Lebensstilen wenig Aufmerksamkeit schenken. Lassen Sie uns hoffen, dass sich die Situation verbessern wird.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass wir dazu übergegangen sind, unsere Zeitschrift nicht mehr in Läden zu vertreiben, sondern sie kostenlos auf unserer Website zugänglich zu machen. Mit der Printversion beschränken wir uns auf Abonnenten und Probeexemplare für Messen. Ab sofort können Sie alle Ausgaben unseres Magazins auf (http://www.islamictourism.com/) lesen. Die Website ist reich an Nachrichten und Berichten aus der Tourismusbranche. Wir hoffen, dass es Ihnen Spaß machen wird, dort zu stöbern.
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