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Issue 37

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Tourisme Islamique Perspectives
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HumanitÙ†rer Tourismus

Tourismus für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

  • Humanitärer Tourismus, das ist ein weites Feld, aber die Integration der Behinderten, also der Menschen mit besonderen Bedürfnissen, in die Tourismusinfrastruktur bedeutet mehr Gleichheit und Selbstverständlichkeit. Die Infrastruktur und die dazugehörigen Dienstleistungen, die der humanitäre Tourismus benötigt, sind in einigen Ländern dabei zu entstehen. Eine neue humanitäre Realität hat sie gezwungen, die Welt für behinderte Touristen zu öffnen. Behindertentourismus, das ist einfach nur der Tourismus für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, den ich am liebsten als "humanitären Tourismus" bezeichne, der aber zumeist "barrierefreier Tourismus" genannt wird.


•  Ende des letzten Jahrtausends machte eine neue Begrifflichkeit die Runde, die sich alsbald verbreiten sollte.  Der "Disability Discrimination Act" setzt der Diskriminierung von behinderten Menschen ein Ende. Das Gesetz wurde von Staaten wie den USA, Australien, Großbritannien und Pakistan in unterschiedlichen Formen verabschiedet. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass dieses Regelwerk der gesamten Bevölkerung den Alltag erleichtert hat. Aber man kann auch sagen, dass es einen positiven Einfluss auf den Tourismus und die Touristen hatte. Er hat positive wirtschaftliche und soziale Veränderungen gebracht. Dienstleistungen in städtischen und ländlichen Umgebungen stehen stärker im Einklang mit den menschlichen Bedürfnissen. Mit anderen Worten, sie wurden humaner.


•  Humanitärer Tourismus bedeutet ganz einfach die Bereitstellung aller Dienste und Einrichtungen, die es auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen ermöglicht, ihren Urlaub oder ihre Freizeit ohne Probleme zu genießen. Hierbei kann es um ältere Menschen, Behinderte oder auch um Leute gehen, die aufgrund einer Operation oder eines Unfalls vorübergehend in irgendeiner Form bewegungsunfähig sind. Auch Diätpatienten, Allergiker oder Dialysepatienten, man könnte die Liste endlos fortführen, brauchen Einrichtungen, die ihren Bedürfnissen gerecht werden und während ihrer Reise oder ihres Aufenthalts ein gewisses Maß an Komfort bieten. Der Schwerpunkt sollte dabei auf dem Tourismus für Menschen mit besonderen Bedürfnissen liegen. Sie brauchen dringend Erholung, denn sie sind Gefangene ihres gesundheitlichen Zustandes. Deshalb müssen wir ihnen helfen, die Herausforderungen, vor denen sie stehen, zu überwinden.


•  Nach oben genannter Definition sprechen wir von schätzungsweise 600 Millionen Touristen weltweit. Wir sollten hinzufügen, dass die Zahl der Menschen, die ihnen hilft, ihre Verwandten, Freunde und Betreuer, weit höher ist. Dies ist ein riesiger Markt für die Reiseindustrie, die in manchen Ländern auf ein hohes Niveau an Gesetzen und Kriterien zurückgreifen kann. Diese müssen nicht als Reglementierungen aufgefasst werden, sondern können als Strategien vom privaten Sektor verstanden werden, um die Reisebranche (Restaurants, Clubs, Hotels und Verkehr und andere Dienstleistungen) auf eine Zielgruppe vorzubereiten und die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.


•  Der Bedarf an touristischen Dienstleistungen für Behinderte ist ein dringendes Erfordernis des 21. Jahrhunderts, heißt es in einer Resolutionen der World Tourism Organisation, die diese auf ihrer 56. Tagung verabschiedet hat. Es bedarf einiger Anstrengung, um alle Fragen im Zusammenhang mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu lösen. Technische  Konzepte des humanitären Tourismus müssen international mit Inhalt gefüllt werden.


•  Selbst wenn diese positiven Maßnahmen und Gesetze spät kamen, auch in den so genannten entwickelten Ländern, so waren die Maximen aber dennoch Bestandteil der monotheistischen Religionen. Der Islam erklärte vor rund 14 Jahrhunderten nicht nur die Menschenrechte, nein, er hat auch Behinderten besondere Aufmerksamkeit beigemessen. Viele Verse des Koran verpflichten die Gläubigen zu freundlichem Umgang mit diesem Teil der Bevölkerung: "Kein Tadel trifft dort auf den Blinden, noch ist es Schuld an den Lahmen, noch auf einen Kranken (wenn er nicht in den Krieg zog)." ( Sure Al-Fatiha /17).


•  In dieser Tradition gibt es auch sehr weise Hadithe (Sprichwörter) des Propheten (Friede sei mit ihm) zu diesem Thema: "Die Menschen sind gleichberechtigt wie die Zähne eines Kamms", "Du bist nicht erfolgreich, wenn Du nicht gewinnen kannst das täglich Brot, auch für die, die zu schwach sind."


•  Im Laufe ihrer langen Geschichte hat die islamische Zivilisation Personen mit besonderen Bedürfnissen immer mit großer Aufmerksamkeit bedacht und großen Wert auf die Einhaltung ihrer Rechte gelegt. Dafür garantiert der Islam mit wohltätigen Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Bildungseinrichtungen.

 

  • Dies hat den Weg für diese Menschen nicht nur vereinfacht, sie konnten auch, genau wie ihre nicht-behinderten Mitbürger, am Leben teilnehmen. Einige profilierten sich als Wissenschaftler. Der Blinde Mohamed Ben Issa Attarmidi war beispielsweise, einer der großen Gelehrten der Exegese Hadithliteratur. Obwohl er fast taub war, war Mohamed Ben Sirine ein großer Traumdeuter.

 

  • Menschen mit Behinderungen haben selbstverständlich das gleiche Recht wie alle anderen auf Reise und Erholung. Nun ist es an den Entscheidungsträgern der Tourismusbranche, die erforderlichen Schritte zur Änderung einzuleiten, damit Dienste und Einrichtungen für alle zugänglich sind.


•  Einmal mehr könnte der Tourismus beweisen, dass er die Fähigkeit hat, die Welt zu verändern. So wie er Frieden geschafft hat (vgl. Ausgabe 35 und 36), so kann er der Welt auf dem Gebiet des humanitären Tourismus zum Besseren verhelfen.


Die Maßnahmen, die zur Erreichung dieses Ziels in jedem Land getroffen werden müssten sind:
• Die Formulierung eines Gesetzes gegen jede Diskriminierung oder Missbrauch auf der Grundlage einer Behinderung. Dies sollte im Einklang mit der Kultur und der Geschichte eines jeden Landes, aber auch in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Vereinten Nationen unter Berücksichtigung der positiven Erfahrungen auf diesem Gebiet geschehen.

.
• Die oberste Tourismus Behörde eines Landes sollte einen interdisziplinären Ausschuss bilden, bestehend aus: Stadtplanung, Architektur, Bauingenieurwesen, Umweltschutz, Soziologie, Psychologie und Medizin. Der Ausschuss legt Kriterien zur Umsetzung von Bauprojekten und zur Bewertung von Urlaubsorten, öffentliche Parks, Einkaufszentren, Hotels und Restaurants fest. Diese Kriterien müssen im Einklang mit den auf internationaler Ebene Formulierten stehen, sollten aber die spezifische Kultur und Zivilisation und die Gegebenheiten des jeweiligen Landes berücksichtigen. Die Standards sollten durch international anerkannte und geschützte Symbole erkennbar sein.

• Die Zusammenarbeit und Koordinierung verschiedener Ministerien muss gewährleistet sein. So müssen Tourismus- und Verkehrsministerium beispielsweise gemeinsam sicherstellen, dass es in allen Verkehrsmitteln genügend Sitzplätze für Menschen mit besonderen Bedürfnissen gibt. Außerdem sind Vorkehrungen an Flughäfen, Bahnhöfen und Häfen zu treffen, damit die Bewegungsfreiheit gewährleistet ist. Für Rollstühle und Kinderwagen müssen spezielle Plätze reserviert werden.


• Es sollen Maßnamen ergriffen werden, um die notwendigen Anreize zu schaffen. Solche könnten sein: Steuerbefreiung für Hotels, die nach diesen Kriterien gebaut wurden, oder Zuschüsse für Umbauten. Jedes 20. Zimmer könnte auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen ausgerichtet sei. Das gleiche gilt für Restaurants, Cafés und deren Toiletten. Dieser Politik folgend, könnten diese Kriterien in zehn Jahren obligatorisch werden. Baugenehmigungen würden dann erst gar nicht mehr gewährt werden, wenn diese nicht erfüllt sind.


• Auch die bestehende Infrastruktur sollte, soweit möglich, auf die Bedürfnisse eines humanitären Tourismus angepasst werden. Die erfordert keine großen zusätzlichen Ausgaben. Nur fünf Prozent der Behinderten sind Rollstuhlfahrer. Mit einfachen Umgestaltungen und einer speziellen Ausbildung des Personals ist es möglich, Dienstleistungen auf 95 Prozent der Menschen mit besonderen Bedürfnissen anzupassen. Sobald die notwendigen Änderungen vorgenommen wurden, können sie von Fachleuten anhand von Leitfäden zertifiziert werden. Spezielle Broschüren könnten dann die behindertengerechten Institutionen auflisten. Die Überwachung der Einhaltung solcher Kriterien sollte alle drei Jahre erfolgen.  

• Tourismusverbände und andere Ausbildungsorganisationen, die sich mit dem Tourismus beschäftigen, könnten sich an der Ausbildung zum Umgang mit Behinderten beteiligen. Diese Fortbildungen können in Blockseminaren oder an einzelnen Tagen erfolgen und mit einem Zeugnis honoriert werden.

  • Die zuständigen Tourismusorganisationen wiederum, sollten sich auf die Suchen nach geeigneten Partnern begeben. Solche könnten der Rote Halbmond oder andere Institutionen sein, die bereits eine Kompetenz auf diesem Gebiet erworben haben.

• Der Tourismusminister oder die oberste Fremdenverkehrsbehörde sollen die Verbreitung eines umfassenden Leitfadens unterstützen. Dieser sollte im Internet verfügbar und international anerkannt sein. Auf diese Weise könnte man alle Einrichtungen erfassen und klassifizieren. In den Broschüren sollten alle notwendigen Fragen beantwortet sein. Beispiele: Sind die Mitarbeiter geschult? Gibt es Parkplätze und Zufahrten für die besonderen Anforderungen? Kann man spezielle Ausrüstung speziell für Behinderte leihen? Dürfen Blindenhunde mit ins Hotel genommen werden? Alle diese Angaben sollten so aufbereitet werden, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen den am besten geeigneten Urlaubsort auswählen können und einen stressfreien Aufenthalt haben.

  • Der Staat muss karitative Organisationen unterstützen, damit sie Ressourcen haben, um sich zusammen mit Reiseanbietern um Behinderte zu kümmern.


•  Zusätzlich zu den sozialen Auswirkungen und der internationalen Reputation hat die Übernahme eines humanitären Tourismus für alle Staaten erhebliche wirtschaftliche Vorteile. Die Unternehmen und Institutionen mit speziellen Angeboten stehen im Wettbewerb um eine große, oft nicht erschlossene, Gruppe potenzieller Kunden. Studien belegen, dass behinderte Touristen 30 bis 200 Prozent mehr reisen als normale Touristen. Zudem werden sie fortwährend von mindestens einer Person begleitet.

Das Wissen, dass die meisten Menschen mit besonderen Bedürfnissen am liebsten außerhalb der Hochsaison reisen, bietet Hotels Planungssicherheit und das ganze Jahr über Auslastung und leistet somit einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung.

• Wenn physische Hindernisse für Menschen mit besonderen Bedürfnissen beseitigtwerden, wird dies ihnen viele Optionen öffnen und sie können alle Arten des Tourismus genießen: Städtereisen, Abenteuertourismus, Bildungstourismus, Kongresstourismus-, Berg- oder Meeresurlaub und Sporttourismus. Jeder hat die Pflicht und die Verantwortung, sich für den humanitären Tourismus einzusetzen.



Möge Gott uns zum Erfolg führen.

Le dos pour dpasser

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