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ADAC testet Taxis
02/12/2008

 

Ergebnisse: Über Wohl und Wehe entscheidet der Fahrer

 

Das Taxigewerbe ist besser als sein Ruf, aber noch längst nicht richtig gut. Es gibt Unterschiede zwischen den einzelnen Städten. Und: Ob die Taxifahrt gut oder schlecht ist, bestimmt allein der Fahrer. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Tests von 200 Taxifahrten in zehn deutschen Großstädten, den der ADAC heuer zum ersten Mal aufgelegt hat.

 

Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick. Bei jeder achten Fahrt zückten die Tester die Rote Karte mit der Wertung mangelhaft oder sehr mangelhaft. Mit dem Prädikat sehr gut zeichneten sie 26 Fahrten aus, in jeder Stadt gab es mindestens eine davon. Das Gros der Fahrten, nämlich 117, schnitt mit der Note gut ab. 32 waren nicht Fisch und nicht Fleisch, aber immerhin wenigstens ausreichend. Am schlechtesten gefahren sind die ADAC-Experten in Frankfurt mit zwei mangelhaften und zwei sehr mangelhaften Fahrten. Am wenigsten zu kritisieren hatten sie in Nürnberg, die als einzige der Städte im Test mit einem sehr Gut und 19 Gut und damit ausschließlich im positiven Bereich abschloss.

 

Die beste Einzelstrecke mit 96 Prozent der erzielbaren Punkte fuhr einer unserer männlichen Tester nachts auf dem Weg von der Oper zu einem Restaurant in Köln. Auf der gleichen Route erlebte der ADAC-Experte auch die Taxifahrt, die nur ein Drittel der möglichen Punkte einfuhr und damit am meisten zu wünschen übrig ließ: Dieses Mal aber in Frankfurt am Main und tagsüber.

 

Unsere weiblichen Testerinnen hatten einen eindeutigen Vorteil gegenüber ihren männlichen Kollegen. Von den 26 sehr guten Fahrten konnten sie 17 für sich verbuchen, die männlichen Tester mussten sich mit neun zufriedengeben. Korrespondierend dazu das Verhältnis bei den schlechten Fahrten: Neun bei den Damen, 16 bei den Herren. Taxifahrer scheinen sich also bei weiblichen Fahrgästen mehr zu bemühen. Das freut die Damenwelt, dürfte aber Unmut bei den Herren der Schöpfung hervorrufen. Keine markanten Unterschiede hingegen beim Vergleich Tag- und Nachtfahrten. 13:13 lautet das ausgeglichene Verhältnis bei den sehr guten Fahrten, 11:14 (Tag:Nacht) bei den schlechten.    

 

Zu viele Fahrer bestanden den Test nicht

Die Taxifahrt steht und fällt mit dem Taxifahrer. Das war im Test deutlich zu spüren. Und so lieferte die Testkategorie Fahrer auch die meisten Kritikpunkte: Fast jede fünfte Fahrt fiel wegen Defizite der Fahrer durch. Am deutlichsten zeigte sich der Aufrüstungsbedarf in Frankfurt und Stuttgart, wo mit 45 Prozent fast die Hälfte aller Fahrer mangelhafte oder gar sehr mangelhafte Wertungen einfuhr. Vorbildlich hingegen die Nürnberger Fahrer. Hier mussten die ADAC-Experten nicht ein einziges Mal die Rote Karte ziehen.   

 

Völlig daneben lagen die Fahrer, die glaubten, die Straßenverkehrsordnung gelte nicht für das Taxigewerbe. Nicht wenige hielten das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit für ein Kavaliersdelikt, rauschten noch schnell bei Rot über die Ampel, obwohl sie locker hätten anhalten können, befuhren Einbahnstraßen entgegen der Fahrtrichtung, telefonierten ohne Freisprecheinrichtung oder legten einen äußerst forschen Fahrstil zum Beispiel durch dichtes Auffahren an den Tag. Darunter litten die ADAC-Tester nicht nur, wenn sie zu Beginn der Fahrten noch nicht angeschnallt waren. Denn sie hatten den Auftrag, zunächst darauf zu warten, dass der Fahrer sie auffordert, den Gurt anzulegen, es sei denn, im Taxi war ein entsprechender Aufkleber angebracht. Drei Viertel der Fahrer aber kümmerte es überhaupt nicht, ob ihr Fahrgast angeschnallt war oder nicht. Ein Münchner Fahrer war immerhin so fürsorglich, seinen Passagier darauf anzusprechen, als die Polizei auftauchte.

 

Manchen Fahrern müsste dringend ein Kurs in Sachen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft verpasst werden. Inakzeptabel für den Fahrgast, wenn er selber das Gepäck in den Kofferraum hieven muss. Oder warten muss, bis der Fahrer das Chaos im Kofferraum beseitigt hat, damit überhaupt Platz ist für einen Koffer. Wohltuend hoben sich dagegen die (wenigen) Fahrer ab, die den Koffer des Testers sogar bis ins Hotel trugen. Und nicht nur das: Ein Fahrer in Hannover bot seinem weiblichen Fahrgast am Ziel der nächtlichen Fahrt sogar an zu warten, bis sie abgeholt wurde, damit sie nicht allein am Straßenrand stand.  

 

Die Kurzstrecke ertrug nicht jeder Fahrer mit Fassung, wenngleich auch nicht jeder gleich so unwirsch reagierte wie der obendrein noch ungepflegte Kollege in Leipzig, der sich nicht nur nicht verabschiedete, sondern seinen Unmut auch dadurch zum Ausdruck brachte, dass er einen Kugelschreiber durchs Taxi warf. 

 

Nicht immer auch bekamen die Tester auf ihre Fragen nach Restaurants, die Einheimische besuchen, oder Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt besichtigen muss, befriedigende Antworten. Manche Fahrer waren ausgesprochen maulfaul, bei zehn Prozent der Fahrten war die Verständigung wegen mangelnder Deutschkenntnisse der Fahrer insgesamt schwierig. Vielen Fahrern aber ist großes Lob auszusprechen: Sie machten unseren Testern und Testerinnen mit großer Liebe ihre Stadt schmackhaft, nicht wenige Testfahrten gerieten zur kurzweiligen Sightseeingtour und mancher Fahrer glänzte durch enormes geschichtliches Wissen. Dass der Fahrer allerdings während der Fahrt aus dem Stadtführer vorlas wie in Frankfurt geschehen, hat unser Tester zu Recht auf der Negativseite verbucht.  

 

Routentreue und Tarife beste Kategorie im Test

Erfreulich die Kategorie Routentreue und Tarif, die sich als beste im Test erwies. Bei nur 19 der 200 Fahrten gab es hier etwas zu bemängeln. Lob einmal mehr für Nürnberg. Hier wurden alle 20 Testfahrten absolut korrekt abgewickelt. In Leipzig und München wurde das ansonsten ausschließlich sehr gute Ergebnis von jeweils einer sehr mangelhaften Fahrt getrübt. Die Negativwertungen häufen sich in Berlin und Hamburg, wo sich jeweils jede fünfte Fahrt in punkto Routentreue auf Abwegen befand.

 

Den Vogel schoss ein Fahrer in Köln ab, der mit dem Navigationsgerät auf Kriegsfuß stand. Er hatte offensichtlich nur eine dunkle Ahnung von der Lage des Ziels, schaltete aber das Navi mehrmals aus und wieder an, missachtete dessen Ansage und irrte eine Weile durch das Einbahnstraßensystem. Schließlich gab er das Ziel in ein zweites Navi ein. Allerdings bot er schließlich einen Festpreis an, bei dem die Irrfahrt durch das Einbahnstraßensystem unberücksichtigt blieb und entschuldigte sich für seine Fehlleistung. Nicht entschuldigt hingegen hat sich der Fahrer in Frankfurt, der nur die Straße kannte, nicht aber die Lage des Restaurants. Als er nicht mehr weiter wusste, unternahm er nichts, um das Ziel zu finden. So musste unser Tester über sein eigenes Handy die Hausnummer erfragen, die der Fahrer dann ins Navi eingab. Der Umweg verteuerte die Fahrt.  

 

Bei den Tarifen kocht jede Stadt ihr eigenes Süppchen. Deshalb gilt hier für den Fahrgast: Viele Köche verderben den Brei. Dabei gibt es nicht nur unterschiedliche Kilometerpreise und Gebühren für die Zeiten, während derer man zum Beispiel im Stau steht, sondern ebenso viele verschiedene Zuschläge. So zahlt man in München zum Beispiel extra für Gepäck, in Berlin hingegen für bargeldlose Bezahlung. Ärgerlich genug, wenn kein Taxi am Taxistand steht, insbesondere, wenn man nachts unterwegs ist. Das kam zum Beispiel in Stuttgart bei der Hälfte der Testfahrten vor, wobei teilweise mehrere Anrufe in der Zentrale und unvertretbar lange Wartezeiten zu absolvieren waren. Für diesen Nicht-Service wurde den Testern dann manchmal auch noch ein Zuschlag von einem Euro in Rechnung gestellt. Der aber war hier zum Testzeitpunkt nur fällig, wenn man ein Taxi zum Beispiel von Zuhause aus bestellt, nicht aber von der Rufsäule am Taxistand aus. Mit der aktualisierten Tarifordnung der Stadt wurde inzwischen selbst der Zuschlag für den Anruf von Zuhause aus abgeschafft.

 

Fahrzeuge größtenteils in zufriedenstellendem Zustand

Ein durchschnittliches Ergebnis findet sich in der Kategorie Fahrzeug, die 22 schlechte Fahrten zu verbuchen hat. Berlin und Stuttgart schlossen als einzige mit ausschließlich positiven Wertungen ab. Bei 30 Prozent der Testfahrten und damit am meisten auszusetzen hatten unsere Tester in Dresden und Nürnberg mit jeweils sechs mangelhaften oder sehr mangelhaften Testfahrten. Nicht wenige Fahrzeuge hatten schon länger keinen Staubsauger gesehen oder waren insgesamt ungepflegt. Bei fast drei Viertel der Testfahrten fehlten Fahrerausweise entweder ganz oder sie waren nahezu unsichtbar angebracht, Gleiches gilt in deutlich mehr als der Hälfte der Fälle für Tarifübersichten, was den unüberschaubaren Tarifdschungel gänzlich im Dunklen lässt. Allerdings gehören sie auch nicht in allen Taxiverordnungen der Städte zum Standard.

 

Besonders lästig in Zeiten kleiner, bunter Kärtchen: Oftmals gab es keine Möglichkeit, mit Kreditkarte zu bezahlen. Nicht selten hatten die Fahrer fadenscheinige Ausreden parat, insbesondere dann, wenn sich die Kreditkartenzahlung trotz anderslautender Aufkleber am Auto als Nullnummer erwies. Dem Einen waren die Gebühren zu hoch, beim Anderen war das Gerät kaputt oder es fehlte, der Eine konnte das Gerät nicht bedienen, der Andere verlangte einen Euro Gebühr für die Zahlung, der Eine jammerte über unseriöse Fahrgäste, die ihn mittels Kreditkarte betrügen, der Andere machte die Zahlung von der Höhe des Fahrpreises abhängig. Wie auch immer: Die mangelnde Kreditkartenakzeptanz stellte sich als einer der häufigsten Mängel beim Taxi-Test heraus. Mehr als 55 Prozent der Fahrer lehnten die Zahlung per Karte ab. Sie sollten sich ein Beispiel nehmen an der Handvoll Kollegen, die sogar eine Kurzstrecke ohne Murren über eine Kreditkarte abgerechnet hätten. Oder die ihren Fahrgast ohne zusätzliche Kosten zu einem Bankomaten gefahren hätten. Kundenorientiert auch der Fahrer in Hamburg, der dem Tester anbot, in ein anderes Taxi umzusteigen, in dem die Bezahlung mit Kreditkarte möglich gewesen wäre.  

Fazit

Es gibt keinen Grund, sich zufrieden zurückzulehnen. Auch wenn das Ergebnis des Taxi-Tests auf den ersten Blick ganz gut aussieht, gibt es bei Betrachtung der Details doch genug Ansatzpunkte für Verbesserungen. Das beginnt bei der konsequenten Aussortierung von schwarzen Schafen unter den Fahrern und führt über die Sauberkeit der Fahrzeuge sowie der Transparenz der Tarife bis hin zur einheitlichen Akzeptanz der Kreditkartenzahlung. Mit einem Ausreichend oder Mangelhaft kann niemand zufrieden sein, mindestens Gut wünschen sich zufriedene und sehr Gut restlos glückliche Taxikunden.

 

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