In deutschen Schulen gibt es zurzeit mehr als 700.000 Schüler muslimischen Glaubens. Sie alle haben - laut Paragraph 7, Absatz 3 des Grundgesetzes - Anspruch auf eigenen islamischen Religionsunterricht, der in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt wird.
Der islamische Religionsunterricht steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Die Realität sieht aus wie ein Flickenteppich. Über einzelne Projekte gelangten die Beteiligten bislang nicht hinaus. Dazu kommt: Sollte morgen der islamische Religionsunterricht bundesweit eingeführt werden, so stünde zu wenig Personal zur Verfügung. Denn nach Schätzungen von Experten würden auf einmal 4500 Lehrer benötigt.
Ausbildung islamischer Religionslehrer
Bislang werden islamische Religionslehrer an der Universität Münster ausgebildet, wo seit 2005 ein Lehrstuhl für "Religion des Islam" existiert. Auch die Universität Erlangen-Nürnberg hat 2005 eine Professur für "Islamische Religionslehre" eingerichtet. An der Frankfurter Universität können Studierende ebenfalls seit Sommer 2005 islamische Religionswissenschaft als Hauptfach im Bereich Religionswissenschaft studieren. Das türkische Religionsministerium hat dazu am Fachbereich Evangelische Theologie einen Lehrstuhl "Islamische Religion" gestiftet. Und kürzlich kündigte die Universität Osnabrück an, ab dem Wintersemester 2007 muslimische Religionslehrer auszubilden und dazu einen Studiengang "Islamische Religionspädagogik" einzurichten. Mit anderen Worten: Der Staat kommt zumindest langsam seiner gesetzlichen Verpflichtung nach, die Voraussetzungen für die Ausbildung von staatlich geprüften islamischen Religionspädagogen zu schaffen. Nun liegt es an den islamischen Organisationen, sich auf einen einheitlichen, verbindlichen Ansprechpartner für den deutschen Staat zu einigen. http://www.forumamfreitag.zdf.de/
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