Noch bis zum 2. September 2007 ist im Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum in Berlin die Sonderausstellung: Die Dschazira – Kulturlandschaft zwischen Euphrat und Tigris zu sehen.
Die David Sammlung Kopenhagen ist zu Gast in Berlin. Die Dschazira ("Insel") erstreckt sich im nÙrdlichen Mesopotamien zwischen den grÙÙƒten Flüssen Vorderasiens, Euphrat und Tigris, die in der Osttürkei entspringen, durch Syrien und den Irak flieÙƒen und nach ihrer Vereinigung im Schatt al-Arab in den Persischen Golf münden.
Nach der Definition der frühislamischen Autoren lag der eigentliche Kern der geographischen Landschaft Dschazira zwischen Diyarbakir, Mosul und Raqqa, den noch heute bedeutendsten Stنdten im Dreilنndereck Südosttürkei, Nordostsyrien und Nordirak. Nach den berühmten Kulturen der altorientalischen und hellenistischen Groكreiche ist die Kunstblüte unter den im 12. und 13. Jahrhundert dort regierenden islamischen Kleinfürsten fast unbekannt.
Die in der Ausstellung zu sehenden Meisterwerke stellen diese Kunst und Kultur vor: Stücke aus der eigenen Sammlung neben verborgenen SchÙ†tzen aus der Orientabteilung der Berliner Staatsbibliothek und aus dem Berliner Münzkabinett werden durch einige grandiose Leihgaben aus der David Collection in Kopenhagen und aus dem Staatlichen Museum für VÙlkerkunde in München ergÙ†nzt. Auf diese Weise kann das facettenreiche Bild einer besonders faszinierenden Epoche gezeichnet werden - einer Zeit der Wiederentdeckung der menschlichen Erfindungs- und Gestaltungskraft.
Die Faszination zahlreicher Ausstellungsstücke liegt einerseits in der überzeugenden künstlerischen QualitÙ†t und andererseits in der berauschenden Bildervielfalt, die um das hÙfische Leben kreist und geheimnisvolle mythische Tiere zur Glorifizierung des Herrschers einsetzt. Das bilderfreundliche Milieu der Orientchristen, die in der Dschazira in Stadt und Land gut reprÙ†sentiert waren, gab den AnstoÙƒ für die Entwicklung, wÙ†hrend die lange und vielschichtige Kunsttradition des Zweistromlands die Anregungen für die Bildmotive lieferte, die von den Zeitgenossen modifiziert und mit neuen Inhalten zum Ruhm der Dynastien ausgefüllt werden konnten.
Die Schau zeigt 70 Exponate, davon 24 Leihgaben zu den eigenen BestÙ†nden. Der Katalog umfasst 140 Seiten mit ca. 140 Abbildungen, Preis ca. 29 Euro.
Weiterführende Informationen zur Ausstellung, zu ضffnungszeiten und Führungen unter:
Museum für Islamische Kunst |