Pyramiden und altägyptische Pflanzen: Vom 10. Mai bis zum 30. September 2007 lädt der Frankfurter Palmengarten zu einer Zeitreise ein, die nicht nur die Entstehung und Geschichte der altägyptischen Pyramiden beleuchtet, sondern auch die Pflanzenwelt ihrer Erbauer.
In einem speziell errichteten Gebäude finden auf 1000 Quadratmetern mehr als 150 Exponate von gut 20 Leihgebern aus ganz Deutschland Platz. Die begehbare Replik einer Grabkammer, das komplette Faksimile eines Totenbuchs, aber auch viele Originale – u. a. Alabastergefäße, Fayenceamulette, Reliefs, Statuen, Werkzeuge – und Architekturmodelle, die extra für die Ausstellung hergestellt wurden, erzählen die Baugeschichte der 16 wichtigsten Pyramiden Ägyptens.
Doch auch rund um die Ausstellungshalle sowie im gesamten Palmengarten wird der Besucher dem Thema "Ägypten" begegnen. Anhand von Gewächsen wie Acacia senegal (Gummi arabicum), Lawsonia inermis (Hennastrauch) oder Hyphaene thebaica (Ägyptische Doumpalme) wird die Kunst der Einbalsamierung demonstriert. Feigen-, Granat- oder Olivenbaum, dazu Gräser und Nutzpflanzen wie Weizen und Roggen geben – zusammen mit entsprechenden Informationstafeln – einen Eindruck von der Pflanzenwelt der Alten Ägypter. So kehrt der Palmengarten für diese Schau, die in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam gezeigt wird, zu seinen "Wurzeln" – exotischen Pflanzen, denen er seine Entstehung 1868 verdankt - zurück.
Eine weitere Facette ist die Ägyptomanie des 18. Jahrhunderts, die ägyptisierende Motive – Pyramide, Obelisk und Sphinx – in der Gartenbaukunst etablierte. Auch im heutigen Hessen entstanden zwei Pyramiden – 1776 auf der Kasseler Wilhelmshöhe und 1784 in Hanau-Wilhelmsbad. Über diese Monumente wie auch über zahlreiche weitere "deutsche Pyramiden" informiert die Ausstellung ebenso, wie sie etwa "ägyptischen" Tischschmuck präsentiert. Einen Höhepunkt der Schau, die sich auch der Entwicklung der modernen Ägyptologie vom 19. Jahrhundert an widmet, bildet die Präsentation des Miniroboters Upuaut II., mit dem Rudolf Gantenbrink 2002 das Gangsystem der Cheopspyramide erforscht hat.
Palmengarten, Siesmayerstraße 61, 60323 Frankfurt am MainDonnerstag, 10. Mai 2007 bis Sonntag, 30. September 2007
|