StÙ†dtereisen
China zwischen Qingdao und Peking
Qingdao – Motaz Othman
Von allen Artikeln, die ich wنhrend der letzten drei Jahre geschrieben habe, ist dies wohl einer schwierigsten. Es geht um meine erste Reise nach China. Die Stereotypen der arabischen Massenmedien im Kopf, erwartete ich unglückliche Menschen, die in Armut in einem unterentwickelten Land leben, das die Menschenrechte missachtet. Wie weit sich meine Vorurteile von der Realitنt unterscheiden, wurde mir mehr und mehr wنhrend meines 15-tنgigen Aufenthalts bewusst.
In der Nacht zum 15. Juni landete ich mit VerspÙ†tung auf dem internationalen Flughafen von Peking. Aufgrund des schlechten Wetters hatte sich mein Abflug in Hong Kong verzÙgert, jetzt hatte ich meinen Anschluss nach Qingdao verpasst und mir stand nach der langen Reise aus Jordanien eine Nacht im Flughafenhotel bevor. Zu meiner Ù€berraschung gab es ein Halal Restaurant mit reichhaltiger Auswahl.
Die Küstenstadt Qingdao
Am nÙ†chsten Morgen war ich auf dem Weg nach Qingdao. Das Auschecken verlief problemlos und ich nahm ein Taxi zu meinem Hotel. Sobald hier der Taxameter anlÙ†uft, hÙrt man die englische Ansage: Willkommen in meinem Taxi, bitte teilen Sie mir ihr Fahrtziel mit, das Taxi ist unter der Nummer soundso registriert, in NotfÙ†llen wÙ†hlen Sie die Nummer soundso".
Auf dem Weg zum Hotel bemerkte ich die weiten und sauberen Straكen. Schon früh morgens war die Stadtreinigung zu Gange. Sauberkeit zeichnet den chinesischen Lebensstil aus.
Mein Hotel mit Ausblick auf das Gelbe Meer lag direkt an der Küste. Die Internationale Qingdao Tourismusmesse war zunÙ†chst das vorrangige Ziel meiner Reise. Am Abend spazierte ich durch das Stadtzentrum mit seinen gigantischen Shoppingcentern, die mit denen europÙ†ischer StÙ†dte nicht zu vergleichen sind. Sie übertreffen sie in GrÙÙƒe und Auswahl, auch die eleganten VerkÙ†uferinnen sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Mit dem Porsche Carrera gegenüber des Centers hatte ich nicht gerechnet. So ein Auto passte nicht in meine Vorstellungen über China. Die Innenstadt besteht aus Hochhنusern und internationalen Hotels, der Verkehr ist gut geregelt und die Fuكgنnger verhalten sich diszipliniert.
Chinesen helfen mit solcher Anteilnahme und solchem Eifer weiter, dass man sich schنmt sie anzusprechen. Weil sie meist kein Englisch sprechen, sorgen sie dafür jemanden zu finden, der die Sprache beherrscht. Chinesen sind für ihre Freundlichkeit bekannt. Man wird nie in verنrgerte Gesichter blicken, auch wenn sie gerade einmal nicht lنcheln.
Qingdao ist ein Erholungsort am Meer. Ein Spaziergang entlang der Küste offenbart die schÙnen StrÙ†nde, Berge und die grüne Landschaft, für die Qingdao neben seinem Kunsthandwerk berühmt ist.
Qingdao ist Austragungsort für Wassersportarten bei den 29. Olympischen Spielen in China. Wie im ganzen Land werden hier deshalb Sportstنtten errichtet. Lokale und internationale Medien berichten, dass China die olympischen Bauten bereits zwei Jahre vor Beginn der Spiele in der geforderten Qualitنt fertig stellen wird – nicht erst wenige Tage und Monate wie viele Lنnder in der Vergangenheit.
Der einstündige Flug von Peking nach Qingdao kostet 70 Euro. Ù€ber Land dauert die Reise im modernen, zum Teil mit SchlafmÙglichkeiten ausgestattete Reisebus elf Stunden und kostet 20 Euro. Neben der Anreise per Bahn, ist das Liniennetz gut ausgebaut und verbindet die meisten StÙ†dte miteinander.
Qingdao verfügt über einen sauberen, gut funktionierenden ضffentlichen Verkehr. Man merkt nicht, dass man sich in einer Stadt mit sieben Millionen Einwohnern befindet. Alle notwendigen Dienste sind gut erreichbar und funktionieren einwandfrei.
Man befindet sich in einer touristischen Stadt, in der Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung regieren. Auch ein reiches Kulturerbe und vielfنltige moderne Tourismusattraktionen wie der Zoo und das Aquarium warten auf Gنste. Für ausgiebige Kulturtrips stehen mehr als 45 Museen, Theater und Kinos bereit. Für Naturliebhaber bieten sich die Wasserfنlle, die grünen Berge und die weiten Ebenen an.
Ich besuchte die Tourismus Information in Qingdao. Dort traf ich Frau Fan Hui, die sich für die erhaltenen Exemplare des Islamischen Tourismus Magazins bedankte und sich darauf freut Touristen aus arabischen und muslimischen Lنndern begrüكen zu dürfen. |