Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern. Am 18.11.2007, um 21.45 Uhr heißt es: Mythische Städte in der Wüste. Vorgestellt werden die muslimischen Welterbestätten Djenné, Bandiagara und Timbuktu Timbuktu
Timbuktu - ein Klang, ein Name, der für die verschiedensten Vorstellungen und Hoffnungen steht, die man sich von einem Ort machen kann. Mehr eine Fata Morgana für die vorbeiziehenden Karawanen aus der Sahara als eine reale Stadt. Zentrum islamischer Gelehrsamkeit - so zumindest stellte sich Timbuktu den Menschen des 19. Jahrhunderts dar, als nach Timbuktu zu gelangen noch ein gefährliches Abenteuer war. Einer, der diesen mythischen Ort in die Realität holte, war Heinrich Barth. Zwei Jahre lebte der deutsche Afrikaforscher in der Stadt, beschrieb die Leute in dem riesigenHaufen von Lehmwürfeln, die uralten Moscheen - ebenfalls aus Lehm und heute der Grund, daß Timbuktu Welterbe ist.Seit dieser Zeit hat sich in Timbuktu äußerlich nicht viel geändert. Eine Stadt in der Wüste und scheinbar aus Sand gebaut. Die Bewohner beleben das allgemeine Lehmbraun mit ihrer bunten Kleidung. Die Nahrungsmittel werden über hunderte Kilometer auf dem Niger herbeigeschifft, und es ist nach wie vor ein Abenteuer, nach Timbuktu zu gelangen. Die Lehm-Moscheen bestimmenimmer noch das Stadtbild, wenn nicht Sandstürme alles begraben. Die islamische Universität hat allerdings nicht mehr die Bedeutung früherer Jahrhunderte, und heute ist man stolz auf den ungläubigen Forscher Heinrich Barth, der die traumhafte Stadt der realen Welt öffnete. Buch und Regie: Jens DückerKamera: Holger Schüppel
Djenné, islamische Stadt und vorislamische Städte
An den Ufern des Niger, im Herzen Malis, liegt die alte Handelsstadt Djenné. Die über tausend Jahre alte Stadt ist berühmt durch ihren Markt und ihre Moschee. Schon immer war Djenné ein Umschlagplatz für Waren aller Art, besonders für das Gold aus den westafrikanischen Minen. Als im 13. Jahrhundert der Sultan der Stadt zum Islam übertrat, schenkte er seinen Palast den Gläubigen, damit sie darin Allah verehren könnten. Die jetzige Moschee wurde Anfang dieses Jahrhunderts nach dem Vorbild des Palastes genau an derselben Stelle errichtet. Der größte und schönste Lehmbau in der Sahelzone bietet 3000 Gläubigen Platz. Die Lehmarchitektur der Moschee ist Zeugnis davon, wie sich die Menschen in der Sahelzone den widrigen Gegebenheiten ihrer Umgebung angepasst und sich die Natur gefügig gemacht haben. Buch und Regie: Josef BeckerKamera: Holger Schüppel
Bandiagara: Felsen von Bandiagara
Vermutlich, weil sie nicht zum Islam bekehrt werden wollten, flohen die Dogon vor über 800 Jahren in das unwirtliche Gebiet des afrikanischen Bandiagara-Plateaus. Dort bauten sie Häuser aus Lehm. Ihrem eigenen Mythos nach sind sie selbst aus Lehm und von der Sonne schwarz gebrannt. Ihre Lehmbauten zählen zu den herausragendsten architektonischen Leistungen Afrikas. Zeugnisse von der Kunst der Dogon finden sich in vielen bedeutenden Museen der Welt. Diese Kultur ist von komplizierten Mythen geprägt, und bewahrt sich ihren ursprünglichen Animismus. Heute wird sie jedoch von der harten Wirklichkeit eingeholt und ist stark bedroht. Viele Dogon ziehen in die Ebene, wo Rinderzucht und Zwiebelanbau reicheren Ertrag versprechen. Buch und Regie: Josef BeckerKamera: Holger Schüppel Die Filme können Sie auch im Internet wieder finden. Djenné, Bandiagara und TimbuktuMythische Städte in der Wüste
3sat 18.11.2007, 21.45 Uhr
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