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| DRV: Preisunterschiede bis zu 4.000 Euro
25/09/2007
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Berlin - Die Auswertung ist alarmierend: Die Preise für ein und denselben Flug variieren in unterschiedlichen Vertriebskanälen der Fluggesellschaften sehr stark – zum Teil bis zu 4.000 Euro. Dies ist das Ergebnis eines Vergleichs von Flugpreisen im Internet und im Reisebüro. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) hat in den vergangenen sechs Monaten die Preise bei zehn ausgewählten IATA-Fluggesellschaften (darunter Lufthansa, Air France, British Airways) sowie bei fünf Ferienflug- und Billig-Airlines (zum Beispiel Air Berlin, Condor, Germanwings) kontrolliert. Viele Fluggesellschaften bieten auf ihren eigenen Internet-Portalen andere Preise an als in den Computer-Reservierungssystemen für die Reisebüros. Zum Teil sind die Preise günstiger im Web zu bekommen, zum Teil günstiger im Reisebüro. In manchen Fällen sind die Preise in beiden Systemen identisch. „Für den Kunden ist es sehr schwer, den jeweils besten Preis ausfindig zu machen. Dieses Preiswirrwarr können sie nicht mehr durchblicken“, kommentiert der im Deutschen ReiseVerband (DRV) für Flugthemen zuständige Vorstand Otto Schweisgut die Ergebnisse des DRVFlugpreis-Monitorings nach einem halben Jahr. Der Anteil unterschiedlicher oder gleicher Preise variiert bei allen Fluggesellschaften, eine Systematik ist aus den Ergebnissen nicht erkennbar. Mit einem bislang einmaligen Projekt kontrolliert der DRV seit März 2007 die Preispolitik der Fluggesellschaften. Im Auftrag des Branchenverbands wertet der IT-Dienstleister ASNM New Media aus Berlin Preise und Verfügbarkeiten in den Computerreservierungssystemen (GDS), auf den Internet-Portalen der Airlines sowie in den touristischen Buchungsmasken aus. Gesucht wurde nach den jeweils billigst verfügbaren Preisen für einen Flug. Die Abfrage fand zum gleichen Zeitpunkt auf der eigenen Homepage der jeweiligen Fluggesellschaft und in dem Reisebüro-Reservierungssystem Amadeus (beziehungsweise in der touristischen Anwendung TOMA) statt. Verglichen wurden die Preise auf verschiedenen Kurz- und Langstrecken mit unterschiedlichen Vorausbuchungsfristen (heute bis 90 Tage). Die Preise im Reisebüro-Reservierungssystem sind sowohl teurer als auch günstiger als im Web. „Die Preisdifferenzierung erscheint willkürlich, denn es ist kein Zusammenhang der Preisunterscheidung mit Strecken und Vorausbuchungsfristen zu erkennen“, interpretiert DRV-Flugvorstand Schweisgut diese Ergebnisse. Die Preise im Reisebüro-Reservierungssystem waren im Untersuchungszeitraum oft über 1.000 Euro billiger. In der Spitze gab es über das Reisebüro-GDS sogar einen Preis, der um 4.065 Euro billiger als auf der Airline-Homepage zu bekommen war. In anderen Fällen waren die Tickets bis zu 654 Euro teuer als auf der Homepage der Airline. „Unterschiedliche Preise in verschiedenen Vertriebskanälen treiben die Kosten für die Reisebüros massiv in die Höhe. Ein fairer Wettbewerb ist da nicht mehr möglich“, folgert DRV-Präsident Klaus Laepple. Der erhöhte Aufwand für den Preisvergleich in verschiedenen Systemen lässt die Prozesskosten stark steigen. „Um die Kunden optimal im Reisebüro zu beraten, werden mehr technische Systeme benötigt, aber auch der Zeitaufwand steigt“, so Laepple weiter. Für den Kunden bedeute dieses Preischaos, dass eine Beratung und der Preisvergleich im Reisebüro immer unverzichtbarer werden. „Das Reisebüro ist der Lotse in diesem Tarif-Wirrwarr“, streicht Laepple heraus. Um fairen Wettbewerb zu garantieren, fordert der DRV die Fluggesellschaften auf, gleiche Preise in allen Systemen anzubieten. „Nur so haben die Reiseverkäufer die gleichen Bedingungen und die Kunden die Gewissheit, überall den besten Preis zu bekommen“, sagt DRV-Vorstand Schweisgut. Kontakt: Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Weitere Informationen unter: http://www.drv.de
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