Das Wort zum Freitag auf den SWR online Seiten beschäftigte sich diesen Monat mit der Deutung der Hadith des Propheten Mohammed: "Binde dein Kamel fest, und dann vertraue auf Gott".
"Binde dein Kamel fest, und dann vertraue auf Gott" Mohammed gab diesen Ratschlag einem Mann, der - sicher fromm, doch allzu lässig - die Zügel seines Kamels auf den Boden warf und erklärte, er habe es nicht nötig, sein Tier anzubinden, denn er vertraue ja auf Gott. Hilal Sezgin, der Autor des Wortes zum Freitag, gibt zu bedenken, dass allein das Vertrauen in Gott nicht vor Unglück schützt, doch auch wer umsichtig und klug handelt ist auf das Gottesvertrauen angewiesen. "Binde dein Kamel fest – doch der Knoten kann sich trotzdem lösen". Wir müssen nicht nur selbst tätig werden, sondern auch in Gott vertrauen. Sezgin sieht in der Hadith jedoch nicht nur die Aufforderung, sich dem Schicksal zu ergeben, sondern eher die Erkenntnis, dass uns das Vertrauen zu Gott führt. Hilal Sezgin wurde 1970 in Frankfurt als Tochter deutsch-türkischer Eltern geboren. Sie hat Philosophie mit den Schwerpunkten Moralphilosophie und politische Theorie studiert und danach mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau die Sachbuchredaktion betreut. Jetzt lebt sie als freie Publizistin in Norddeutschland und schreibt unter anderem für die tageszeitung, die ZEIT und den Tagesspiegel.
Das Islamische Wort wird von einem vierköpfigen Team von Autorinnen und Autoren in deutscher Sprache verfasst und kann über SWR cont.ra als Audiodatei und als Manuskript gehört, gelesen und heruntergeladen werden. Das jeweils aktuelle „Islamische Wort“ erscheint an jedem ersten Freitag im Monat. Das nächste Wort zum Freitag wird kommende Woche online gehen.
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