ITB Berlin, Internationale Tourismus-BÙrse - das ist der in allen Kontinenten bekannte Name für die weltweit führende Fachmesse der internationalen Tourismuswirtschaft und die grÙÙƒte Reisemesse für Privatbesucher. An nur fünf Tagen werden in jedem Jahr auf der ITB UmsÙ†tze von rund fünf Milliarden Euro generiert. Die Messe zieht stets weit mehr als hunderttausend Besucher in die deutsche Hauptstadt und gilt zu Recht als internationaler Treffpunkt, denn von über 10.000 Ausstellern reisen drei Viertel aus aller Welt an. Aber wie fing alles an?
In diesem Jahr findet die ITB Berlin zum 41. Mal statt. Ihre Geschichte ist eine Erfolgsstory made in Berlin. Doch noch 1965, ein Jahr vor der ersten Durchführung, war man kurioserweise seitens der SpitzenverbÙ†nde des deutschen Fremdenverkehrsgewerbes nicht begeistert von der Idee, in Berlin eine Fachmesse für diesen Wirtschaftszweig zu etablieren. In den Archiven der Messe Berlin befindet sich ein Briefwechsel, in dem von der Veranstaltung einer „BÙrse des Tourismus" wegen „vollstÙ†ndiger Zwecklosigkeit" dringend abgeraten wird. Die „Berliner Morgenpost" hingegen beschrieb die Idee einer „Reiseausstellung" als „نuÙƒerst originell", besonders unter dem Aspekt der eingeschrÙ†nkten ReisemÙglichkeiten der Westberliner. Sie rÙ†umte jedoch einer Messe unter rein deutscher Beteiligung weit mehr Chancen ein, als einer internationalen Ausstellung. Ohne sich von den zweifelnden Stimmen verunsichern zu lassen, hob der Gründungsvater der ITB Berlin, Prof. Dr. Manfred Busche, 1966 die erste Veranstaltung aus der Taufe. Sie fand im Rahmen einer Ù€bersee-Importmesse statt: Neun Aussteller aus fünf LÙ†ndern, nÙ†mlich ؤgypten, Brasilien, die Bundesrepublik Deutschland, Guinea und der Irak, stellten auf einer AusstellungsflÙ†che von 580 Quadratmetern auf dem MessegelÙ†nde ihr Angebot 250 Fachbesuchern vor. In der Kongresshalle im Tiergarten wurde in einem Seminar gemeinsam mit 24 mittel- und westafrikanischen Staaten über „Neue Urlaubsziele in neuen Kontinenten" diskutiert.
Erfolgreicher Start in den goldenen Jahren der Tourismusbranche
Der sprunghafte Anstieg der Angebote für Urlauber und die schnell zunehmende Zahl von Firmen und Organisationen dieser Branche in den 60er Jahren bescherten 1968 auch der zweiten Veranstaltung groÙƒen Erfolg. Die „2. Internationale BÙrse des Tourismus" fand zeitgleich mit der Internationalen Boots- und Freizeitschau Berlin statt. Das „Superreisebüro" auf Zeit, nun auf 4.700 Quadratmetern, hatte bereits 1.250 Fachbesucher. 123.500 Berliner lieÙƒen sich fremde Reiseziele nÙ†her bringen. Mit RumÙ†nien und Ungarn prÙ†sentierten sich in der Zeit des kalten Krieges zwei Staaten des Ostblocks. Die ITB Berlin sollte auch in allen Folgejahren eine PrÙ†sentationsplattform über politische Grenzen hinweg bleiben, in der sich Aussteller aus der DDR oder der Sowjetunion genauso wie ؤgypten und Israel in friedlicher Koexistenz wÙ†hrend des Sechstagekrieges prÙ†sentierten.
Wachsende AusstellungsflÙ†che und groÙƒes Medieninteresse
Die AusstellungsflÙ†che der ITB Berlin wuchs rasant: Mit 13.400 Quadratmetern war 1972 erstmals eine fünfstellige Zahl erreicht. 1974 übersprang die AusstellungsflÙ†che die 20-tausender Marke. 1976 standen bereits 35.500 Quadratmeter zur Verfügung. Fünf TagungsrÙ†ume für Veranstaltungen und Pressekonferenzen wurden eingeweiht und bis zur ErÙffnung des ICC Berlin 1979 genutzt. Die ITB Berlin war lÙ†ngst zu einem Medienereignis geworden. Erstmals vergab der Verband Deutscher Reisejournalisten den von nun an jÙ†hrlich verliehenen Preis für Personen, die sich um den Tourismus verdient gemacht haben. 1980 umfasste die ITB Berlin knapp 52.500 Quadratmeter und wurde von der Bootsausstellung abgekoppelt. Heute sind die 26 Hallen unter dem Funkturm komplett belegt, das entspricht einer FlÙ†che von rund 150.000 Quadratmetern.
ITB Berlin als Spiegel der Tourismusbranche
Die ITB Berlin ist der „Siebenmeilenstiefel" der gesamten Branche. Sie gehÙrt zum festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders der groÙƒen internationalen TourismusverbÙ†nde PATA, WTO, WTTC, COTAL und ASTA und des Marketingkalenders der touristischen Unternehmen. Die weltweit grÙÙƒte Reisemesse antizipiert neue Markttrends und setzt kontinuierlich neue Konzepte um. Die Gliederung der Hallen nach LÙ†ndern und die spÙ†tere Einführung von Marktsegmenten machte die Welt des Tourismus übersichtlicher. Gesellschaftliche StrÙmungen und wirtschaftliche Entwicklungen spiegeln sich auf der Messe. In den 80er Jahren erklangen kritische Stimmen zur problematischen Seite des Tourismus und führten zu neuen, alternativen Reiseangeboten. Trends wie sanfter Tourismus oder Gesundheitstourismus in den 90er Jahren, spÙ†ter die Wellnesswelle – sie alle wurden auf der ITB Berlin aufgegriffen und mitgeprÙ†gt. Die Messe bleibt jung und kreiert stets neue Angebote und Themen
für unterschiedlichste Zielgruppen.
Weitere Informationen: www.messe-berlin.de |