Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation (DAVO) veranstaltete ihren 13. internationalen Kongress vom 30. November bis 2. Dezember 2006 in der Tagungsstنtte Haus Rissen in Hamburg. Vielfنltige interdisziplinنre Forschungsprojekte wurden auch im Bezug auf touristische Entwicklungen vorgestellt.
Die organisatorische Leitung des Kongresses lag in den Hنnden von Prof. Dr. Udo Steinbach, dem Leiter des Deutsches Orient-Institut Hamburgs in Zusammenarbeit mit seiner Mitarbeiterin Amke Dietert. Auf dem Kongress wurden Vortrنge aus vielfنltigen Forschungsbereichen gehalten. Unter dem Raum Vorderer Orient versteht die Davo alle arabischen Staaten und Territorien sowie Afghanistan, Iran, Pakistan, die Türkei, die islamischen Staaten der ehemaligen UdSSR sowie Israel.
Ein Workshop stand unter dem Titel "Tourism in the Arab World – Social, Economic and Spatial Concepts" Der Workshop wurde von Prof. Dr. Günter Meyer vom Geographischen Institut der Universitنt Mainz geleitet. Ziel war die strukturellen Verنnderungen durch den dynamischen Tourismussektor in der Arabischen Welt und ihre wirtschaftlichen, sozialen und rنumlichen Auswirkungen zu beschreiben und zu erklنren. Die Entwicklung in Lنndern mit seit langem etabliertem Massentourismus wie Marokko, Tunesien und ؤgypten wurde ebenso angesprochen wie der Tourismus als boomender Wirtschaftsbereich und Hoffnung für die wirtschaftliche Entwicklung im Libanon (vor dem Krieg) und die zur Zeit entstehenden zum Teil gewaltigen Projekte in Libyen, Saudi Arabien und den Golfstaaten mit dem Aubau der Küstenbereiche angefangen vom Oman am Indischen Ozean bis nach Marokko am Atlantik.
Ein Panel hatte den "Aufbruch in Libyen – Tendenzen, Ausprنgungen und Perspektiven" zum Thema. Dabei wurde über die wachsende Zahl auslنndischer Touristen, die sich neu entwickelnde touristische Infrastruktur und die verstنrkte Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen im Ausland diskutiert. Es wurde von Jacqueline Passon und Klaus Braun vom Geographischen Instituts der Universitنt Freiburg geleitet. Mehr zum Thema findet sich auf der Website ihres Forschungsprojekts "Kulturlandschaft in Verنnderung: Die antiken ـberreste Libyens und ihre Nutzung für den Tourismus": http://www.locuslibya.de/
Weitere Themenbereiche waren u. a. Israel und Palنstina, die Genderforschung, Migration und kultureller Wandel, die Entwicklung in Libyen, der Atomkonflikt mit dem Iran, wirtschaftliche Liberalisierung in den Staaten der MENA-Region, Bewegungsrنume und Raumbezüge in Mauretanien und der westliche Sahararaum, die internationale Intervention in Afghanistan, Politikwissenschaft und Nahostforschung und die soziale Dynamik im Nahen Osten.
Ù€ber die DAVO
Der gemeinnützige und als besonders fÙrderungswürdig anerkannte Verein hat sich das Ziel gesetzt u. a. in regionalen und themenbezogene Arbeitstagungen über laufende Forschungsvorhaben zu informieren und interdisziplinÙ†re Forschungsvorhaben anzuregen und zu fÙrdern. Er wurde 1993 gegründet und gegenwÙ†rtig gehÙren der DAVO mehr als 700 Wissenschaftler, Studierende und andere orientinteressierte Mitglieder an, die überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, in steigender Zahl aber auch aus anderen europÙ†ischen Staaten sowie aus dem Vorderen Orient und Nordamerika stammen.
Weiterführende Informationen über die DAVO und zum Kongress in deutscher und englischer Sprache unter: http://davo.uni-mainz.de/ |