|
| Unterwasser-Museum zeigt das historische Alexandria
19/01/2009
|
Schon seit fast 70 Jahren wird vor der Küste Alexandrias archäologische Unterwasserforschung betrieben. Aus 3000 Fuß Höhe endeckte 1934 ein Pilot der British Royal Airforce in der Abu Quir Bucht ein Schiffswrack, das noch im gleichen Jahr von Freiwilligen geborgen wurde. Seither ist das Mittelmeer bei Alexandria Ziel zahlreicher weiteren Unterwasserexpeditionen.
Ein Höhepunkt war sicherlich die Entdeckung des sog. "Palastes des Kleopatra" durch ein Team französischer Taucharchäologen in den 90er Jahren.
In einem Jahr nun soll das Tauchzentrum seinen offiziellen Betrieb aufnehmen. Geplant ist eine 45 Minuten dauernde Tour durch den Osthafen von Alexandria bei der pharaonische, ptolomäische, griechisch-römische sowie islamische Kunstwerke gezeigt werden. Professionelle Führer begleiten die Besucher und ermöglichen es die Kunstwerke aus 5-10 m Entfernung zu sehen.
Ein Höhepunkt wird dabei sicherlich der "Palast der Kleopatra" sein.
Nachdem die Ruinen des seit knapp 17 Jahrhunderten verschollenen Königsviertels unter Schlick und Sand im Hafenbecken von Alexandria wiederentdeckt worden waren, hatte die ägyptische Altertümerverwaltung Studien für ein Museum in sechs Meter Wassertiefe in Auftrag gegeben. Zwei französisch-ägyptische Tauchmissionen haben seit 1994 im trüben Wasser des Hafenbeckens Tausende von Fundstücken, viele unter einer dicken Sandschicht liegend, aufgespürt.
Der Meeresarchäologe Jean-Yves Empereur glaubt, auf Granitblöcke des 120 Meter hohen Leuchtturmes der Stadt, eines der sieben Weltwunder der Antike, gestoßen zu sein. Im östlichen Hafenbecken brachte der französische Taucher Franck Goddio die antike Ruinenwelt des letzten Pharaonengeschlechts der Ptolemäer (323-30 v.Chr.) wieder zum Vorschein. Bevor erste Besucher zu 2000 Jahre alter Geschichte in die Fluten hinabsteigen, will Gaballa erst die Katalogisierung aller Fundstücke und eine umfassende Unterwasserkarte als Orientierungshilfe abschließen. Da die sechs Millionen Einwohner zählende Stadt Alexandria kein vernünftiges Abwassersystem hat, sind an manchen Tagen unter Wasser Durch- und Weitblick getrübt.
Den Rundgang stellt sich Gaballa so vor: "Man könnte Röhren nach unten verlegen und damit gläserne Straßen schaffen. Die Leute laufen herum, es gibt Beschreibungen, und die Stücke werden von Scheinwerfern angestrahlt, weil es unten zu dunkel ist." Wer, wie zuletzt Prinz Albert von Monaco, unbedingt selbst zwischen Fischschwärmen und Sphinxen tauchen will, soll das gegen Gebühr auch tun dürfen.
Ebenfalls möglich ist die Ausfahrt mit einem Boot. Unter dem Glasboden ziehen dann tonnenschwere Säulenreste, riesige Amphoren, Reste von Sphinxen, Granit- und Marmortrümmer, dazu Sandsteinquader mit Inschriften vorbei. Dann folgen Hausfundamente und gepflasterte Wege. Sie sind mehr als einen Kilometer lang und erinnern an die von Historikern berschriebenen glanzvollen Straßenzüge und Prunkalleen. Manche waren bis zu 30 Meter breit. Das 331 v. Chr. von Alexander dem Großen gegründete Alexandria war für drei Jahrhunderte ein Synonym für Schönheit, Luxus, Laster und Bildung. Alexandria ging in die Geschichte ein als Stadt des Dramas zwischen Kleopatra und den römischen Imperatoren Cäsar, Antonius und Octavian.
|
Back to main page |
Back
To Top
Copyright © A S Shakiry and TCPH Ltd.
|

|