Bereits jetzt ist es offenkundig, den Wintersportregionen in den Mittelgebirgen und den tiefer gelegenen Alpenregionen fehlt es an Schnee. Während man auch am Mittelmehr übe3r Touristenschwund klagt, könnten die Nord- und Ostseeregionen sogar vom Klimawandel profitieren. Heißere Sommer im Süden Deutschlands, weniger Schneetage in den Alpen und ein Tourismusboom an der Küste, so lautet die neuste Prognose.
Das haben Forscher um Daniela Jakob vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg vorausgesagt. Die Durchschnittstemperatur steige in Deutschland bis zum Jahr 2100 je nach Höhe der künftigen Treibhausgasemissionen um 2,5 bis 3,5 Grad Celsius, schreibt das Umweltbundesamt (UBA/Dessau) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht, der die Studie der Hamburger Forscher von 2006 zusammenfasst.
Am stärksten erwärmen sich den Daten zufolge der Süden und Südosten Deutschlands im Winter. Bis zum Jahr 2100 könnten die Winter hier um mehr als 4 Grad wärmer werden als im Zeitraum 1961 bis 1990. Zugleich sinken die Niederschläge im Sommer großflächig - besonders in Süd- und Südwest-Deutschland sowie in Nordost-Deutschland. Die Forscher rechnen mit Rückgängen der Sommerniederschläge um bis zu 30 Prozent. Die Winter werden den Computersimulationen zufolge dagegen feuchter. «Vor allem in den Mittelgebirgen Süd- und Südwest- Deutschlands ist über ein Drittel mehr Niederschlag zu erwarten als heute», heißt es im UBA-Bericht.
Insbesondere in den Alpen werde es weniger Schnee und mehr Regen geben. «Fiel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dort im Jahr etwa ein Drittel des Gesamtniederschlags als Schnee, könnte es bis Ende des 21. Jahrhunderts nur noch ein Sechstel sein.» Mit starken Auswirkungen auf die Schneetage: Für Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald werden sie auf die Hälfte sinken, in höheren Regionen wie Zermatt und St. Moritz immer noch um etwa ein Drittel. An den Küsten steigen die Temperaturen bis 2100 voraussichtlich um etwa 2,8 Grad an der Ostsee und 2,5 Grad an der Nordsee.
Obwohl sich an beiden Küsten die jährliche Niederschlagsmenge nicht ändert, könnte die Tourismusbranche davon profitieren, dass es im Sommer bis zu 25 Prozent weniger regnen könnte, heißt es in dem Bericht. Im Winter hingegen gebe es bis zu 30 Prozent mehr Niederschlag. Den Abschlussbericht «Klimaauswirkungen und Anpassungen in Deutschland - Phase 1: Erstellung regionaler Klimaszenarien für Deutschland» hat das Umweltbundesamt im Internet veröffentlicht.
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