London-Karen Dabrowska
Arabische und muslimische LÙ†nder waren begierig darauf an den zwei internationalen Tourismusmessen in London teilzunehmen, der Adventure Travel & Sports Show vom 13. - 15. Januar und der Destinations vom 2. - 5. Februar. Zu den LÙ†ndern, die auf beiden Veranstaltungen vertreten waren, gehÙrten die V.A.E., die Türkei, Marokko, Tunesien, Pakistan, Malaysia, der Iran und der Irak.
Eines der beliebtesten Ziele der Reiseveranstalter auf beiden Ausstellungen war der zentralasiatische Raum mit der Seidestraكe als Highlight. Unter der Beschreibung 'Lieber ein unvergessliches Abenteuer, als ein Erholungsurlaub' bietet Sundowners die Seidenstraكe in Kombination mit der Mongolei an. Dostuck Trekking besteht seit 14 Jahren und hat sich auf individuelle Reisen nach Kirgisistan spezialisiert. "Wir erhalten vielfنltige Anfragen nach Kletter- und Reiturlauben. Eine Frau und ihr russischer Freund wollen ihre 20 Jahre alten Erinnerungen auffrischen oder jemand interessiert sich speziell für kirgisische Musik", erklنrte uns John Ducker.
MÙglicherweise die einzige ernstzunehmende Konkurrenz zu den groÙƒartigen Gebirgen Zentralasiens stellt Nordpakistan dar, Treffpunkt der fünf hÙchsten Berge der Welt. Der Bau einer StraÙƒe zu den entfernten DÙrfern nahm zwÙlf Jahre in Anspruch. Karakorum Jeeptreks International bietet eine 21-tÙ†gige geführte Tour an, die viertausend Kilometer über Karakorum, Himalaja und Hindukush in Nordpakistan führt: die hÙchsten Gebirgszüge der Welt.
Ein Bewusstsein für gewissenhaften Tourismus war auf beiden Ausstellungen zu spüren. Viele Reiseveranstalter hoben die Notwendigkeit hervor, regionale Kultur und Eigenarten zu respektieren und die Bedeutung für die Besucher "etwas zurückgeben" zu kÙnnen. Tourism Concern zu Folge verschÙ†rft oder verursacht Tourismus hÙ†ufig die Armut. Die Botschaft der dritten Welt ist laut und deutlich: "Wir wünschen uns Touristen, aber im Augenblick profitieren wir nicht von ihnen". Gemeinden fühlen sich hÙ†ufig von ihren Regierungen, auslÙ†ndischen Institutionen oder Firmen zum Tourismus genÙtigt. Es gibt wenig Verbindung zwischen (Massen-)Tourismus und der oft landwirtschaftlich geprÙ†gten Wirtschaft vor Ort. Naturressourcen werden hÙ†ufig illegal (aus)genutzt. Kulturelle Traditionen werden hÙ†ufig verwendet und kommerzialisiert. All-inclusive Tourismus steht unter der Kontrolle multinationaler Konzerne. Obwohl vor Ort zum Teil verheerende VerÙ†nderungen ausgelÙst werden, profitiert die regionale Wirtschaft und die BevÙlkerung nicht davon.
Der Reiz vieler Ziele auf der 'Destinations' wird durch traditionelle Musik, TÙ†nze und Kostüme verdeutlicht. Abenteuertouristen kÙnnen ihr KÙnnen mit entsprechender Ausstattung an KletterwÙ†nden unter Beweis stellen. Weniger ambitionierte Besucherwerden werden mit einer Vielzahl exotischer Delikatessen zufrieden gestellt, die mit den Imbiss und RestaurantmÙglichkeiten auf der Messe in Konkurrenz zu stehen scheinen.
Die muslimischen LÙ†nder beeindruckten durch einzigartige Angebote auf der Adventure Travel & Sports Show: ؤgypten legte seinen Schwerpunkt auf Nilrundreisen, Kirgisistan und Pakistan auf Kletter- und Trekkingtouren in den Hochgebirgsregionen und die Türkei konzentrierte sich auf die Sonnenfinsternis. Der Stand von Malaysia hatte Abenteuerreisen in die Natur zum Thema und bot vielfÙ†ltige Informationen über Urwald, HÙhlenerforschung, Rafting, GerÙ†tetauchen und Klettertouren, sowie Natur- und Vogelerkundung an. Auch der Oman stellte spezielle Angebote wie Vogelerkundung vor. Ras Al Khaimah vermarktete seine 'ursprüngliche arabische Kultur'. Erstmals waren auch Reisen ins irakische Kurdistan im Angebot.
Geoff Hann von Hinterland Travel ist spezialisiert auf Reisen nach Afghanistan, Irak und Kaschmir und ist zuversichtlich, was die Zukunft angeht. Reisen in den Irak sind zwar zur Zeit noch unmÙglich, doch die bereits erhÙ†ltlichen Reisekataloge über Mesopotanien lassen eine aussichtsreiche Zukunft erwarten. Erstmals bietet er Reisen in die kurdischen Gebiete im Iran, Irak und der Türkei an.
Nasrin Harris von Persian Voyages International zufolge hat die aktuelle Berichterstattung über den Iran keine negative Auswirkung auf den Tourismus. "Wer in den Iran reisen will, reist". Anders sieht es mit Nordzypern aus, das unter den fehlenden Direktflügen zum türkischen Teil der Insel leidet, wovon sich die Erschlieكungsfirmen jedoch nicht abschrecken lassen.
Libyens Tourismussektor wنchst und wنchst. "A very hot destination", um den Londoner Pressesprecher von Arkno Tours, Craig Baguley, zu zitieren. Etwa sechzig Prozent der Touristen sind an den archنologischen Sehenswürdigkeiten interessiert, vierzig Prozent wollen eher die Wüste erkunden.
Seit 1997 ist Phil Haines der jüngste Mensch, der alle 193 souverنnen Lنnder der Erde bereist hat. Er bietet Touren nach Soqotra an. Die jemenitische Insel ist bekannt für seinen einzigartige Vegetations- und Artenvielfalt.
Der britische Anbieter, der eine Reise für 60 entschlossenen Doktoren aus Bangladesh nach China mit entsprechender vegetarischer Verpflegung organisierte, ist ein Beispiel dafür, dass die Reiseanbieter auf der Destinations, das Wort 'unmÙglich' nicht zu kennen scheinen. |