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Umkehrung des Medizintourismus? Der Gesundheitssektor in den arabischen Ländern boomt
23/09/2008

 

Das Gesundheitswesen ist in den arabischen Ländern ein stark wachsender Sektor. Überall werden Krankenhäuser modernisiert oder neu gebaut. Die Gesundheitsausgaben steigen ständig. So nimmt infolge des Bevölkerungswachstums und der wachsenden Lebenserwartung die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen laufend zu. Zugleich verfügen die staatlichen und privaten Akteure im Gesundheitswesen der arabischen Erdölländer vielfach über genügend Kapital, um massiv in Medizintechnik, Gebäude und Fachpersonal zu investieren. Überall ist es das Ziel, die die Qualität der Gesundheitsversorgung deutlich zu verbessern.
Vor allem die arabischen Golfstaaten - ob nun Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar - haben ambitionierte Programme aufgelegt. Doch treiben keinesfalls nur die ölreichen Länder, zu den denen auch Algerien oder Libyen zählen, den Ausbau ihres Gesundheitssystems voran. Auch in Ländern wie Marokko oder Jordanien steht das Gesundheitswesen ganz oben auf der Prioritätenliste der Politik. Im Irak muss die Krankenhausinfrastruktur flächendeckend neu aufgebaut werden. Der Investitionsbedarf ist enorm.
Obwohl bereits erhebliche Summen investiert wurden, gibt es jedoch auch in den anderen arabischen Ländern weiter einen hohen Nachholbedarf. Das verdeutlichen einige Zahlen, die jetzt MEED veröffentlicht hat. Danach verfügen die Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) über weniger als 60.000 Krankenhausbetten. Oder anders ausgedrückt: Auf tausend Einwohner kommen im statistischen Durchschnitt lediglich etwa zwei Betten. Das ist weniger als die Hälfte des Verhältnisses in Europa und Nordamerika. In den GCC-Ländern entfallen nur gut zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf den Gesundheitssektor. In den Vereinigten Staaten sind es mehr als 15 Prozent und Westeuropa etwa zehn Prozent.
Einer Studie von McKinsey zufolge ist der Gesundheitssektor einer der am stärksten wachsende Markt in der Golfregion. Er werde bis zum Jahr 2015 auf fast 30 Mrd. US-Dollar zunehmen und im Jahr 2025 einen Umfang von 60 Mrd. US-Dollar erreichen.
Die Entwicklung in einigen arabischen Ländern
Algerien: In Algerien hat die Regierung für den Zeitraum 2005 bis 2009 für den Gesundheitssektor Investitionen in Höhe von rund 1,8 Mrd. US-Dollar zur Verfügung gestellt. Das Entwicklungsprogramm für das Gesundheitswesen sieht den Bau zahlreicher Krankenhäuser vor. Neben den staatlichen Krankenhäusern entwickeln sich private Kliniken zur zweiten Säule der medizinischen Versorgung. Die Investitionspläne lassen vor allem die Importnachfrage nach moderner Medizintechnik kräftig ansteigen.
Irak: Der Irak muss seine Krankenhausinfrastruktur grundlegend erneuern. Dabei ergeben sich für deutsche Firmen gute Chancen. Dies wurde bei einem Besuch einer Delegation des irakischen Gesundheitsministeriums Anfang September 2008 in Deutschland deutlich. Die Iraker führten Gespräche mit Beratungsfirmen, Krankenhausplanern und -ausstattern sowie Medizintechnikherstellern aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Dem Vernehmen nach wurde über den Bau und die Ausstattung von etwa 20 Kliniken und Gesundheitseinrichtungen geredet. Bereits perfekt ist ein Projekt in Bagdad. Im August 2008 wurde der Grundstein für ein deutsch-irakisches Hospital gelegt. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf 150 Mio. US-Dollar. In dem Krankenhaus mit 250 Betten werden deutsche und irakische Ärzte arbeiten. Die Bauzeit wird auf zwei Jahre veranschlagt.
Jordanien: Jordanien hat in den vergangenen Jahren erheblich in die medizinische Infrastruktur investiert und damit seinen Vorsprung im Bereich der medizinischen Versorgung im Nahen und Mittleren Osten weiter ausgebaut. Das Personal ist hervorragend ausgebildet, die Krankenhäuser sind gut ausgestattet. Zudem haben die kulturelle und sprachliche Nähe sowie die moderaten Kosten zu einer wachsenden Zahl von Gesundheitstouristen aus der Region geführt. Bis zum Jahr 2010 soll der Medizintourismus mindestens eine Mrd. US-Dollar Einkommen generieren.
Katar: Katar will die Zahl der der Krankenhausbetten innerhalb von fünf Jahren verdoppeln. Vor allem die „Hamad Medical City" in Doha, die drei Krankenhäuser mit insgesamt 1.100 Betten umfassen soll, wird zu diesem Anstieg der Kapazität beitragen. Weitere Projekte sind das Sidra Medical Centre und Al Wakrah Hospital. Die drei Einrichtungen sollen bis 2012 fertig gestellt sein. Zudem sind drei Gesundheitszentren in Doha geplant.
Marokko: Ziel der Regierung in Marokko ist es, die Gesundheitsversorgung bis zum Jahr 2015 flächendeckend auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen. Hierzu sollen unter anderem in ländlichen Gebieten Krankenhäuser gebaut werden. Zudem werden die staatlichen Gesundheitsdienste modernisiert und mit neuer Technik ausgestattet. Da man bei der Medizintechnik fast völlig von Importen abhängig ist, ergeben sich für ausländische Hersteller gute geschäftliche Chancen. Eine starke Marktstellung haben amerikanische, französische und deutsche Unternehmen.
Oman: Das Sultanat Oman hat in der Vergangenheit stetig in das Gesundheitssystem investiert und verfügt derzeit über 59 Krankenhäuser mit etwa 5300 Betten. Das sind nur etwa zwei Betten pro 1000 Einwohner. Die Regierung plant daher weitere Investitionen. So soll mit einem Kostenaufwand von einer Mrd. US-Dollar eine Healthcare City entstehen. Sie wird in der Nähe der Nähe des Bauprojektes Blue City entstehen und etwa 100 Kilometer von der Hauptstadt Muskat entfernt sein. Geplant sind unter anderem mehrere Kliniken, eine medizinische Hochschule, Konferenzgebäude, Hotels sowie ein großes Shopping-Center. Die Regierung verfolgt mit dem Vorhaben unter anderem das Ziel, omanische Gesundheitstouristen im Land zu halten. Das Projekt soll auf BOT-Basis (Built Operate Transfer) realisiert werden und sich über mehrere Phasen erstrecken.
Saudi-Arabien: Nach einem im letzten Jahr veröffentlichten Bericht der Saudi Arabian General Investment Authority (Sagia) wird in Saudi Arabien der Bedarf an Krankenhausbetten und Ärzten in den kommenden zehn Jahren um fast 40 Prozent wachsen. Gegenwärtig belaufen sich die Ausgaben für den Gesundheitssektor auf schätzungsweise 49 Mrd. Rial. Noch immer wird das Gesundheitswesen vom Staat dominiert. Schätzungen zufolge entfallen auf ihn 80 Prozent aller Krankenhaus-Betten und 70 Prozent aller Ärzte. Allerdings soll der Staatsanteil in Zukunft reduziert werden. Krankenhäuser sollen an private Investoren verkauft oder vermietet werden. Dies wird nach Meinung der Experten dazu führen, dass die Kosten für medizinische Dienstleistungen kritischer betrachtet werden und die Nachfrage nach effizienten Systemen steigen wird. Ein lukrativer Markt ist Saudi-Arabien für Hersteller von Medizintechnik. Allerdings gilt das Land als anspruchsvoller Markt mit hartem Wettbewerb. Westliche Anbieter und vor allem solche aus Deutschland behaupten sich gut.
Tunesien: Tunesien verfügt laut bfai über das fortschrittlichste Gesundheitssystem im nordafrikanischen Raum und sucht den Anschluss an die Entwicklung in den Industrieländern. In den zurückliegenden Jahren wurden erkleckliche Summen investiert. Ein Schwerpunkt war moderne Medizintechnik. Ziel der Regierung ist es, nicht nur die Versorgung der eigenen Bevölkerung zu optimieren, sondern auch verstärkt ausländische Patienten in das Land zu holen. Die Basis hierfür bilden gut ausgebildete Ärzte und preisgünstige Pflegekräfte. Die Entwicklung des Gesundheitstourismus steht aber noch am Anfang. Bisher kommen Patienten vor allem aus Algerien und Libyen.
Vereinigte Arabische Emirate: Die VAE investieren massiv in den Gesundheitssektor. Branchenexperten zufolge wird der gesamte Gesundheitsmarkt der VAE im Zeitraum 2005 bis 2015 von 3,2 Mrd. US-Dollar auf fast zwölf Mrd. US-Dollar wachsen. Die beiden prominentesten Projekte sind die Dubai Healthcare City (DHCC) und die Khalefa Healthcare City in Abu Dhabi. Das Großprojekt in Dubai beherbergt beispielsweise 17 Kliniken und wird bis Ende 2008 über 780 Betten verfügen. Die Dubai Healthcare City ist eine Freihandelszone für medizinische Einrichtungen aller Art. Unabhängig von der Gesetzgebung der VAE werden dort gesundheitliche Dienstleistungen, aber auch Forschung und Entwicklung nach internationalen Standards mit eigenständigem Lizenzierungsverfahren angeboten. Die DHCC ist ein Beispiel für die Bemühungen der VAE, Patienten selbst zu behandeln, statt sie für viel Geld ins Ausland zu schicken. Die Emirate wollen mittelfristig den Exodus von Patienten stoppen und selber zu einem Zielland für Gesundheitstouristen werden. Dubai nimmt beispielsweise den gesamten asiatischen Markt ins Visier und hofft sogar darauf, einst Patienten aus Deutschland begrüßen zu können.
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