Millionen muslimische Pilger sind in den vergangenen Tagen zum Hadsch im saudi-arabischen Mekka zusammengeströmt. Nach Gebeten und innerer Einkehr im Mina-Tal stiegen die Gläubigen auf den Berg Arafat. Der Haddsch ist die islamische Pilgerfahrt nach Mekka. Er zählt zu den fünf Säulen des Islam und findet jährlich während des Monats Dhu l-hiddscha statt. Auf der Pilgerfahrt tragen die Gläubigen traditionell ein spezielles Gewand und die Frauen dürfen während der Haddsch ihr Gesicht nicht verschleiern.
Die Nacht verbrachten die Pilger traditionell in Zelten, bevor sie auf den Berg Arafat stiegen. Dort soll der Religionsgründer Muhammad vor mehr als 1400 Jahren seine letzte Predigt gehalten haben.
Das saudi-arabische Innenministerium teilte mit, dieses Jahr seien mehr als 1,7 Millionen Menschen aus dem Ausland gekommen, um am Hadsch teilzunehmen. Medien schätzten die Gesamtzahl der Pilger auf etwa drei Millionen. Laut Koran sollte jeder Muslim einmal im Leben am Hadsch teilnehmen, sofern seine Gesundheit und seine Mittel es erlauben.
Um Zwischenfälle zu verhindern, wurden rund 100 000 Sicherheitskräfte eingesetzt. 11 000 Mediziner und Sanitäter, 140 Erste-Hilfe-Zentren sowie 24 Feldlazarette mit insgesamt 4000 Betten standen bereit. Freiwillige verteilten Essen und Getränke an die Pilger. Vor zwei Jahren waren bei einer Massenpanik 264 Menschen ums Leben gekommen, 1990 sogar mehr als 1400.
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