Mit Mada'in Salih wurde am Sonntag erstmals ein Ort in Saudi-Arabien in die Liste des Welterbes aufgenommen.
Mada'in Salih ist eine Ausgrabungsstätte im nordwestlichen Saudi-Arabien nahe der Oase Al-'Ula, 400 km von Medina. Es war eine Handelsmetropole, die von den Nabatäern und den Thamud bewohnt wurde.
Der Ort ist bekannt für die über einhundert aus dem Fels gemeißelten Monumentalgräber aus dem ersten vorchristlichen bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert. Er wurde 2008 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Die Stätte von Mada'in Salih im saudi-arabischen Hijaz ist heute Teil eines archäologischen Parks mit einer Fläche von 1 460 ha, der durch eine Umzäunung geschützt ist. Die antike Stätte mit ihrer Oase nimmt einen Großteil dieser Fläche ein und ist somit sehr weitläufig. Die Stadt selbst, die von einer Lehmmauer umgeben war, erstreckte sich über eine trapezförmige Fläche von rund 60 ha innerhalb dieses Bereichs. Gräber mit monumentaler Felsfassade sowie Gräber einfacherer Art, aus denen die dortigen Nekropolen bestehen, reihen sich auf den Felsmassiven rund um den Stadtkern aneinander. Während einige von ihnen weit entfernt sind, wurden die Heiligtümer nahezu alle am Jabal Ithlib errichtet, dem imposanten Berg, der im Nordosten emporragt und in dessen Innenbereich man über einen schmalen Gebirgspass gelangt. Und schließlich erstreckt sich die Oase, die aus Brunnen und Gehöften besteht, vor allem über die nördlichen und westlichen Bereiche der Stätte. Die im Dezember 2005 durchgeführte Mission bildete den Abschluss eines ersten Erkundungsprogramms der Stätte, das in der Prospektion und der Erfassung aller sichtbaren Überreste sowie der geophysikalischen Erkundung des Stadtkerns bestand. Eine erste Publikation, die sich mit den Nekropolen der Stätte befasst, ist in Vorbereitung, und im Juli 2006 wurde das Konzept eines Ausgrabungsprojekts unter der gemeinsamen Leitung von Laila Nehme und François Villeneuve den saudi-arabischen Behörden vorgelegt.
|