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Tunesien investiert in das Gesundheitswesen
21/07/2008

 

Internationale Konkurrenzfähigkeit durch Einsatz moderner Technik
Tunis Eine dynamische Entwicklung verspricht der tunesische Markt für Medizintechnik. Im öffentlichen Sektor ist ein Modernisierungsprogramm der Regierung angelaufen, das eine Verbesserung der apparativen Ausstattung zum Ziel hat. Der Privatsektor wirbt mit günstigen Heil- und Betreuungskosten um Patienten aus dem Ausland und kann erste Erfolge auf dem Weg zur Etablierung des Gesundheitstourismus verzeichnen. Beide Sektoren werden von der kürzlich beschlossenen Reform der Krankenversicherung profitieren. (Kontaktanschrift)
Tunesien verfügt über das fortschrittlichste Gesundheitssystem im nordafrikanischen Raum und sucht den Anschluss an die Entwicklung in den Industrieländern. Nicht nur die Optimierung der Versorgung der eigenen Bevölkerung ist Ziel der Gesundheitspolitik, auch ausländische Patienten sollen die tunesischen Heilkünste in Anspruch nehmen. Eine relativ gut ausgebildete Ärzteschaft und preisgünstiges Pflegepersonal bilden die Basis für die Entwicklung des Gesundheitstourismus und private Krankenhäuser setzen zunehmend Medizintechnik ein, die dem Anspruchniveau gut zahlender Patienten gerecht werden.
Die Ausgaben für die Gesundheit in Tunesien liegen nach den Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei 1,5 Mrd. US$, das entspricht 5,4% des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Auf den Staat, einschließlich der gesetzlichen Krankenversicherung, entfallen 46%, auf die privaten Haushalte 54% dieser Ausgaben. Die privaten Haushalte finanzieren mehr als 80% ihres Kostenanteils ohne Deckung aus der staatlichen Versicherung - häufig unter Beteiligung des Arbeitgebers.
Der Staat garantiert offiziell jedem tunesischen Bürger eine Basisversorgung, ob er nun über eine Krankenversicherung verfügt oder nicht. Nach einer aktuellen Studie der Weltbank haben 2005 tatsächlich mehr als 80% der Bevölkerung über die gesetzliche Krankenversicherung oder das staatliche Hilfeprogramm an der Gesundheitsversorgung teil - ein hoher Prozentsatz für ein Land mit einem Pro-Kopf-Einkommen von unter 3.000 US$.
Eine Reform der Krankenversicherung mit der Zusammenführung der beiden bisher getrennten Kassen für den öffentlichen und den privaten Sektor in der neuen Caisse Nationale d'Assurance Maladie (CNAM) mit einem einheitlichen Beitragssatz 6,7% des Einkommens, davon 4 Prozentpunkte Arbeitgeberanteil, soll die Finanzierung der Gesundheitsvorsorge auf ein solides Fundament stellen. Die Mitte 2004 beschlossene Reform wird seit Anfang 2005 umgesetzt und sieht eine verstärkte Einbeziehung des Privatsektors in die Kostenerstattung über Honorarverträge mit niedergelassene Ärzten und Krankenhäusern vor.
Die öffentliche Gesundheitsversorgung ist nach einem dreistufigen System organisiert. Die Grundversorgung übernehmen 2.067 Basiszentren, die nur über eine minimale technische Ausrüstung verfügen. In der zweiten Stufe sind 118 Bezirkskrankenhäuser und 37 Regionalkrankenhäuser angesiedelt, die dritte umfasst 30 Universitätszentren mit angegliederten Spezialkliniken, die teilweise über leistungsfähige technische Ausrüstung verfügen, meist aber nicht auf dem neuesten Stand sind. Alle diese Krankenhäuser unterstehen direkt dem Gesundheitsministerium. Hinzu kommen drei Krankenhäuser des Verteidigungsministeriums und ein Polizeikrankenhaus des Innenministeriums, die in Bezug auf technische Ausstattung der dritten Stufe zuzurechnen sind. Über 46 % der 17.500 Betten im öffentlichen Sektor gehören zur dritten Stufe des Gesundheitssystems. Sechs Polykliniken werden zusätzlich von der staatlichen Krankenversicherung direkt unterhalten.
Das Gesundheitsministerium hat in seinem Etat für 2006 Investitionen in die Ausrüstung der öffentlichen Krankenhäuser in Höhe von knapp 60 Mio. US$ ausgewiesen, etwa die gleiche Summe ist für 2007 zu erwarten. Die Schwerpunkte des Investitionsprogramms liegen bei der Erweiterung des Leistungsspektrums der Bezirkskrankenhäuser, der Ausstattung der Regionalkrankenhäuser mit Diagnosetechnik, unter anderem mit Scannern, und der Beschaffung von Magnetresonanzgeräten für die Unikliniken. Die Regierung fördert den Einsatz von Medizintechnik zusätzlich über ein Modernisierungsprogramm (mise à niveau) für öffentliche und private Träger, das Mindeststandards für die technische Ausstattung festlegt.
Die Zukunft gehört nicht dem öffentlichen, sondern dem privaten Sektor, der sich während der letzten Jahre rasch entwickelt hat. Von 1988 bis 2005 ist die Zahl der Privatkliniken von 20 auf 84 angestiegen. Es handelt sich bei den privaten Krankenhäusern in der Regel um Spezialkliniken, die Leistungen in zwei oder drei Fachbereichen anbieten. Das Angebot konzentriert sich auf Schönheitschirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie, Urologie und Augenheilkunde. Die Zahl der Betten im privaten Bereich erreicht nach der Weltbankanalyse 12% der Gesamtkapazität.
Daneben werden im Privatsektor etwa 3.700 Arztpraxen gezählt von denen die Hälfte spezialisiert ist, cirka 1.000 Dentalpraxen und mehr als 100 Röntgenpraxen. 200 private medizinische Labors arbeiten in Tunesien und 100 Dialysezentren, zusätzlich etwa 60 Krankentransportunternehmen. Die privaten Anbieter von medizinischen Leistungen verfügen generell über eine weit über dem Niveau des öffentlichen Bereichs liegende technische Ausrüstung. 70% der in Tunesien eingesetzten modernen Medizintechnik entfallen auf den Privatsektor, der etwa 50% der insgesamt 13.000 praktizierenden Ärzte beschäftigt.
Das Wachstum der privaten Medizin in Tunesien wird in Zukunft aus zwei Quellen gespeist. Zum einen wird die Finanzierung durch die neue staatliche Krankenversicherung, wenn sie einmal eingespielt ist, einen Teil der Patienten von den öffentlichen zu den privaten Anbietern umlenken. Von dieser Seite sind vor allem quantitative Effekte zu erwarten - nicht die Anschaffung modernster Hochleistungstechnik wird im Fordergrund stehen, sondern die Ausweitung des Angebots über den Einsatz preiswerter Apparate. Die zweite Quelle bildet die rasch wachsende Zahl privat zahlenden Patienten aus dem In- und Ausland. Hier müssen Kliniken, Ärzte und Zahnärzte eine moderne, leistungsfähige Apparatemedizin auf internationalem Niveau anbieten, um den Ansprüchen gerecht werden zu können.
Die Entwicklung eines Gesundheitstourismus in Tunesien steht noch am Anfang. Bisher kommen ausländische Patienten im wesentlichen aus den beiden Nachbarländern Libyen und Algerien. Im Jahr 2005 sind nach Angaben aus der Branche 55.000 Patienten aus dem Ausland in Tunesien versorgt worden, davon weniger als 10% aus europäischen Ländern, die als potentiell aussichtsreiche Zielmärkte eingestuft werden.
Die Branche zeigt sich für die Zukunft optimistisch. Die europäischen Versicherungen haben begonnen, die Kosten für eine Behandlung in Tunesien zu übernehmen, wenn Eingriffe und Nachsorge europäischen Qualitätsstandards entsprechen. Denn die Kosten hier liegen, vor allem wegen der niedrigen Löhne, bei maximal 50% des europäischen Niveaus. Die Infrastruktur zur Verbindung von Heilbehandlung oder Schönheitsoperation mit Bädertherapie ist vorhanden, beim Angebot von Thalassotherapie zum Beispiel gehört Tunesien international zu den Spitzenreitern. An dem Wachstumsmarkt, den die Geriatrie in Europa geschaffen hat, hofft das klimatisch günstige Mittelmeerland in besonderer Weise zu partizipieren.
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